Die Zahl der Bankautomaten in Stuttgart geht zurück. Foto: dpa/Fabian Sommer

Banken fahren vor Ort ihre Präsenz zurück. Filialen und Geldautomaten verschwinden. Aber nicht alle Kunden können auf den Service verzichten. Die Einflussmöglichkeiten der Kommunalpolitik sind begrenzt.

Stuttgart - Man muss nicht gleich den ausgelutschten Begriff von der Servicewüste bemühen beim Versuch, die derzeitige Entwicklung im Bankensektor in der Stadt zu beschreiben. Fakt ist aber: Die Geldhäuser fahren vor Ort ihre Präsenz spürbar zurück. Die Entwicklung ist nicht neu, hat sich zuletzt aber beschleunigt.

Unbehagen beim Abheben an der Supermarktkasse

Das stellt viele Kunden vor Probleme. Nicht jeder ist digital so aufgestellt, dass er gänzlich auf ein Überweisungsformular verzichten könnte. Und nicht jedem behagt der Gedanke, an der Supermarktkasse auch noch Geld abzuheben, während der nächste Kunde schon seinen Einkauf aufs Kassenband häuft.

Dass Filialen geschlossen und Bankautomaten demontiert werden, ist nicht einseitig der schnöden Profitgier der Geldhäuser anzulasten. Das Verhalten der Kunden hat sich geändert, das steht außer Frage. Die Bedingungen der Coronapandemie haben noch als Beschleuniger fungiert: Wenn allerorten dazu aufgerufen wird, aus Hygienegründen bargeldlos zu bezahlen, dann nimmt der Andrang am Geldautomaten wie von selbst ab. Auf der Strecke drohen dabei all jene zu bleiben, die das Tempo der Veränderung nicht mitgehen können oder wollen.

Wenig Einflussmöglichkeiten

Der Kommunalpolitik bleibt in vielen Fällen nur die Rolle des Mahners, der an die Entscheider in den Chefetagen der Banken appelliert, den Rückzug hier und da nochmals zu überdenken. Alleine dort, wo die öffentliche Hand als Gesellschafter mit am Tisch sitzt, hat sie Einflussmöglichkeiten. Die sollte sie auch nutzen. Auch wenn dann vielleicht die Ausschüttung der Bank an das Stadtsäckel etwas weniger üppig ausfällt.