Wo gebaut wird, gibt es häufig streit. Foto: dpa - dpa

Die Vorgaben der Planer für das Neubaugebiet Steinriegel I in Wendlingen sorgen im Gemeinderat erneut für Wirbel.

WendlingenSeit Langem ringt der Gemeinderat um die Dichte der Wohnbebauung im geplanten Neubaugebiet Steinriegel I. In der jüngsten Sitzung kam es erneut zu einem Kräftemessen. Anlass war der Wunsch von Eigentümern nach mehr kleineren und damit auch günstigeren Grundstücken. Die Verwaltung legte verschiedene Varianten auf den Tisch und favorisierte eine Lösung. Schlussendlich entschied sich die Mehrheit nun zwar für 13 kleinere Grundstücke zwischen 200 und 300 Quadratmetern, aber dafür für deutlich weniger mittelgroße Flächen als ursprünglich vorgeschlagen.

Von Beginn an wurden Konzepte für den ersten Bauabschnitt im Neubaugebiet nördlich der Lauter immer wieder auf Wunsch des Gemeinderates überarbeitet. Ursprünglich waren einmal 77 Einfamilienhäuser und drei Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Angesichts der Situation auf dem Wohnungsmarkt sollten jedoch später mehr Mehrfamilienhäuser sowie weitere Einfamilienhäuser beziehungsweise Reihenhäuser eingeplant werden.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat ein nun deutlich erweitertes städtebauliches Konzept beschlossen. Unter anderem sollten auf fünf Grundstücken statt Einfamilienhäusern Doppelhäuser gebaut werden. Architekt Christoph Weigel hatte anschließend nach der idealen Lage dieser Grundstücke, nämlich mit einer Ausrichtung nach Süden, gesucht und war fündig geworden. Darüber hinaus war laut Bürgermeister Steffen Weigel von zehn Eigentümern inzwischen der Wunsch nach mehr kleineren Grundstücken laut geworden, die zwischen 200 und 300 Quadratmetern groß und daher erschwinglich sind.

Diese Vorgaben, die vom Planer umgesetzt und in mehreren Varianten präsentiert wurden, sorgten nun vor Kurzem nicht nur im Ausschuss für Technik und Umwelt, sondern auch in der anschließenden Gemeinderatssitzung erneut für Wirbel. „Zu dicht“, sagte nicht nur der Fraktionsvorsitzende der FWV, Werner Kinkelin. CDU-Kollege Alois Hafner zitierte aus dem Auftritt der Stadt im Internet, der Steinriegel I als „geprägt von aufgelockerter, keinesfalls verdichteter Bebauung“ beschreibt. Für den Schultes trifft das nach wie vor zu. Steffen Weigel erinnerte daran, dass es jetzt Zeit werde, das städtebauliche Konzept festzuzurren, um das Bebauungsverfahren endlich einleiten zu können. Ansgar Lottermann (SPD) hatte Verständnis dafür, dass der Bedarf an günstigen Häusern insbesondere für Familien gedeckt werden muss.

Schlussendlich standen zwei Varianten zur Abstimmung. Die Anzahl der Grundstücke mit 200 bis 300 Quadratmetern war bei beiden gleich. Eine Mehrheit des Gemeinderats entschied sich für 16 mittelgroße Grundstücke weniger (300 bis 400 Quadratmeter). Dafür aber für zehn Grundstücke der größten Kategorie mehr, die über 400 Quadratmeter haben sollen. Alles in allem ging es um vier freistehende Einfamilienhäuser hin oder her.