Zugpferdle: die stadtbekannten Äffle und Pferdle am Weltladen-Stand beim Schillerplatz. Foto: Saskia Rudnau

Fairer Handel ist das Kernanliegen der Weltladen-Bewegung, die vor 50 Jahren in Stuttgart Fuß fasste. In einer gemeinsamen Aktion haben die acht Weltläden der Stadt am Samstag auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht.

Am liebsten wäre sie weltbewegend: die Weltladen-Bewegung. Und im Kleinen hat sie in den vergangenen 50 Jahre bereits vieles erreicht. Anlass zu feiern, jedoch nur ein bisschen, denn es gibt es noch jede Menge zu tun, um die Welt nachhaltig zu verändern.

Zum Beispiel dafür sorgen, dass das Europäische Parlament am 1. Juni einem wirksamen Lieferkettengesetz zustimmt, das sicherstellen soll, „dass Unternehmen Menschenrechte, die Umwelt und das Klima entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette schützen und Betroffenen einen effektiven Rechtsschutz ermöglicht“. Dafür sammelten die Stuttgarter Weltladen-Unterstützer Saskia Rudnau, Peter Frommer, Peter Hille und ihre Mitstreiter am Samstag an einem Stand auf dem Schillerplatz fleißig Unterschriften – und das mit Erfolg. Die Listen füllten sich. Der Zuspruch ist offenbar groß; davon können sich auch EU-Parlamentarier überzeugen, die in den nächsten Tagen Postkarten aus Stuttgart erhalten sollen.

Unterstützt wurden die Weltladen-Aktiven auf dem Schillerplatz von stadtbekannten Gesichtern: Äffle und Pferdle fungierten als Zugäffle und Zugpferdle und verteilten Infoblätter an Passanten. Ihnen ist zu entnehmen, dass die aus den USA stammende Weltladen-Idee 1973 in Stuttgart aufgegriffen wurde. In der Blumenstraße entstand der erste Weltladen Deutschlands namens „Weltmarkt“; der Name transportierte bewusst einen globalen Anspruch. 1985 musste er schließen.

Der Gedanke des fairen Handels hatte jedoch längst Fuß gefasst. Acht Weltläden stehen heute in Stuttgart: der Weltladen Planie, der Weltladen FairOst, die Weltläden in Vaihingen, Botnang, Degerloch, Zuffenhausen und Bad Cannstatt und das Wangener Weltlädle. Bundesweit sind es rund 900. Gefeiert werden soll in diesem Jahr übrigens auch noch richtig: am 29 September findet eine Feierstunde im Rathaus statt.