Steillage in Esslingen Foto: Horst Rudel

Die Christdemokraten in der Stuttgarter Regionalversammlung beklagen den drohenden Rückgang der Nutzung von Steillagen für den Weinanbau. Auch in Esslingen würde sich das Panorama verändern.

Die CDU/ÖDP-Fraktion in der Regionalversammlung setzt sich für den Erhalt der landschaftsprägenden Steillagen im Weinbau ein. In einem Antrag fordern die Christdemokraten die Verbandsverwaltung auf, die Bewirtschaftungssituation dieser Flächen darzustellen und Maßnahmen zu entwickeln, um einem drohenden Rückgang bewirtschafteter Steillagen entgegenzuwirken. „Der Erhalt dieser einzigartigen Weinbaulandschaften ist nicht nur von ökologischer, sondern auch von kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung“, sagt der Esslinger Regionalrat Tim Hauser.

Einbußen für Attraktivität der Büroflächen

„Wir haben wahrscheinlich die schönsten Steilhänge in der gesamten Region“, verweist Hauser auf die Bedeutung der Steillagen für seine Heimatstadt Esslingen. „Man stelle sich nur vor, wie die Attraktivität der Büroflächen entlang der Mettinger Straße ohne den einzigartigen Blick auf diese Hänge sinken würde. Oder wie Esslingen aussehen würde, wenn man vom Marktplatz aus auf verwilderte Hänge und zerfallene Mauern blicken müsste. Das wäre ein trauriger Verlust für unsere Stadt.“ Jan Tielesch, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Regionalversammlung, unterstreicht die Bedeutung des Steillagenweinbaus für die gesamte Region: „Der Steillagenweinbau ist ein prägender Teil unserer Kulturlandschaft und muss unbedingt erhalten werden.“ Die CDU/ÖDP-Regionalfraktion fordert, die Ursachen für die nachlassende Bewirtschaftung der Steillagen zu analysieren. „Wir müssen verstehen, warum immer mehr Flächen aufgegeben werden und welche Rahmenbedingungen verändert werden müssen, um die Bewirtschaftung dieser wertvollen Lagen wieder attraktiver zu machen“, so Hauser. „Dabei müssen wir auch das Europabüro der Region Stuttgart einbeziehen, um mögliche Fördermöglichkeiten der EU zu prüfen.“

Ruf nach einer Fachtagung

Die CDU/ÖDP macht sich in ihrem Antrag auch für einen fachlichen Austausch verschiedener Akteure wie des Weinbauverbands, kommunaler Vertreter, des Agrarministeriums und der Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart stark. „Ein Kongress oder eine Fachtagung wären ideale Plattformen, um innovative Ansätze und Unterstützungsmöglichkeiten zu entwickeln. Wir brauchen eine breite Zusammenarbeit, um den Steillagenweinbau langfristig zu sichern“, sagt Jan Tielesch. Bereits 2023 hatte die CDU/ÖDP-Fraktion Maßnahmen zur Unterstützung des Steillagenweinbaus vorgeschlagen. Nach Einschätzung der Fraktion hat sich die Situation seither nicht spürbar verbessert. „Es ist jetzt höchste Zeit, die nötigen Schritte einzuleiten, um diese landschaftsprägenden Flächen nicht nur zu schützen, sondern auch aktiv zu fördern“, fordert der Regionalrat Tim Hauser.