Die Haltnau: zehn Hektar in bester Lage, überragt vom „Rebtürmle“ und – aus Sicht der Meersburger – leider im Besitz der Konstanzer. Das tut weh. Foto: Doris Burger

Unter den Meersburger Weinlagen nimmt die Haltnau eine besondere Stellung ein. Denn sie gehört seit 1272 zu Konstanz. Wie es dazu gekommen sein soll, erzählt die frivole Sage des Edelfräuleins Wendelgard. Die Wahrheit ist indes deutlich banaler.

Meersburg/Konstanz - Bis heute ist das Thema ein Stachel im Fleisch der Meersburger: Einer ihrer besten Weinberge, dazu mit einem Filetstück von Seeufer versehen, gehört den Konstanzern. Genauer der Konstanzer Spitalstiftung, welche die Weine vom Meersburger Südhang nicht nur bei öffentlichen Anlässen, sondern auch im eigenen Weinhaus in der Altstadt feilbietet. Das nun nicht erst seit vorgestern, sondern bereits seit 1272. Damals vermachte der Konstanzer Bürger Ulrich Sommeri seinen Weinberg „Halthuon“ mit zehn Hektar Rebland samt Oberhof dem Konstanzer Heilig-Geist-Spital. Unter der Auflage, dass das Spital seiner Frau Adelheid nach seinem Tod jährlich 20 Eimer Wein, rund 1400 Liter, schicken sollte. Gewissermaßen als Rente.