Sollte die Neupatientenregelung wegfallen, erhalten Mediziner kein Extrahonorar mehr für die Behandlung neuer Patienten. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Mediziner aus 300 Praxen haben am Mittwoch gegen den Wegfall der Neupatientenregelung protestiert. Vize-Landeschef des Ärzteverbundes Medi, Norbert Smetak aus Kirchheim (Kreis Esslingen) warnt vor längeren Wartezeiten für Termine.

Niedergelassene Ärzte haben am Mittwoch mit der Schließung ihrer Praxen gegen die geplante Rücknahme der sogenannten Neupatientenregelung protestiert. Gegen die Streichung von Extrahonoraren für die Behandlung neuer Patienten hätten sich Mediziner aus 300 Praxen gewandt, sagte der Vize-Landeschef des Ärzteverbundes Medi, Norbert Smetak. „Die Patienten werden weniger schnell Termine bekommen und länger warten müssen“.

Die Abschaffung der erst 2019 eingeführten Regelung soll nach dem Willen der Bundesregierung zum Ausgleich eines Milliardenlochs bei den gesetzlichen Krankenversicherungen im kommenden Jahr beitragen. Zwischen Main und Bodensee gebe es 16 500 niedergelassene Ärzte, von denen rund 5000 bei Medi organisiert seien, erläuterte Smetak, Kardiologe aus Kirchheim Teck (Kreis Esslingen).

Stellenabbau bei medizinischen Fachangestellten

Außerdem befürchtet er einen Stellenabbau bei medizinischen Fachangestellten, die bislang aus Mitteln der Neupatientenregelung finanziert worden seien. Pro Jahr fließen aus der Extra-Honorierung rund etwa 50 Millionen Euro in den Südwesten. Medi plant weitere Aktionen. Smetak zufolge will sich auch der Hausärzteverband an künftigen Praxisschließungen beteiligen.