Quirin Emanga – hier im Dress der Ludwigsburger Basketballer – wurde in sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt. Foto: Baumann

Unter einem Foto des deutschen Jugendnationalspielers Quirin Emanga griffen ihn Unbekannte mit rassistischen Beleidigungen an. Der ehemalige Spieler der MHP Riesen Ludwigsburg wehrt sich.

Karlsruhe - Ein harmloses, etwas rühriges Foto lud Quirin Emanga am Sonntag auf dem Netzwerk Instagram hoch. Es zeigt den ehemaligen Spieler des Basketball-Bundesligisten MHP Riesen Ludwigsburg mit einer Freundin aus Kindertagen beim Spaziergang in Karlsruhe. Die junge Frau lud dasselbe Foto hoch und dazu weitere, die die beiden beim Herumblödeln in der Sonne zeigen.

Doch einen Tag später hatten die Posts ihre Harmlosigkeit verloren. In den Kommentarspalten wurde die Freundin des Basketballers, der im Sommer wieder in der heimischen Rundsporthalle in Ludwigsburg trainieren wird, als „leichtes Mädchen“ beschimpft, einer kommentierte: „Warum hängst du mit Asylanten ab?“. Der Unbekannte spielte offensichtlich auf die Hautfarbe des 19-Jährigen an, der inzwischen an der Northeastern Universität im US-Bundesstaat Massachusetts Grafik- und Informationsdesign studiert und die Basketball-Mannschaft verstärkt.

Beleidigungen im Postfach

In den privaten Nachrichten an Emanga, der in Marbach am Neckar aufgewachsen ist, wurden die Unbekannten deutlicher „Ihr Asylanten belästigt mitten in der Stadt Frauen“, und drohten mit Gewalt. Der deutsche Jugendnationalspieler blieb ruhig, stellte klar: „Auf dem Bild sind keine Asylanten, sondern nur zwei Kids, die in Deutschland aufgewachsen sind.“ Außerdem ergänzte Emanga, dass Asylanten auch nur Menschen sind, „mit denen man sehr angenehm interagieren kann.“ Auch im direkten Austausch mit den Rassisten behielt er die Nerven, versuchte mit Argumenten zu überzeugen.

Bewundernswert, denn Quirin Emanga sagte unserer Redaktion, dass er selbst überrascht war von der Heftigkeit der Angriffe, die am Morgen in seinem Postfach eingetrudelt waren: „Es wurde irgendwie nur noch schlimmer.“ Als er die beleidigenden Botschaften in seiner privaten Insta-Story teilte, lenkten die Männer ein, löschten ihre Kommentare. Ob aus Einsicht oder um der Bloßstellung zu entgehen, bleibt offen.