Am Donnerstag und Freitag werden Kliniken im Kreis Ludwigsburg bestreikt. Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die RKH-Kliniken im Kreis Ludwigsburg werde am Donnerstag und Freitag bestreikt. Wie viele Operationen in Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen und Markgröningen wegfallen und wo längere Wartezeiten möglich sind.

An zwei Tagen fahren die RKH-Kliniken im Kreis Ludwigsburg einen eingeschränkten Betrieb. Am Donnerstag und Freitag beteiligt sich die Belegschaft der Kliniken in Bietigheim, Ludwigsburg und Markgröningen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am bundesweiten Warnstreik im Gesundheitswesen.

Der Streik wird spürbare Folgen für Patienten haben. Einige Bereiche sind nur wie am Wochenende besetzt. In der Orthopädischen Klinik Markgröningen werden an den beiden Tagen nach Auskunft einer Sprecherin nur vier statt zwölf Operationssäle betrieben. 80 Operationen müssen dort verschoben werden. In Ludwigsburg und Bietigheim werden nur 50 Prozent der ansonsten regulären Operationen durchgeführt.

An den Standorten Ludwigsburg und Bietigheim werden weiterhin Notfalloperationen sowie nicht verschiebbare Eingriffe, beispielsweise bei Krebserkrankungen, durchgeführt. Ambulante Operationen werden jedoch vorübergehend ausgesetzt. In Markgröningen bleibe der übrige Klinikbetrieb weitgehend unbeeinträchtigt.

80 Operationen müssen in Markgröningen verschoben werden. Foto: Martin Stollberg

Trotz der Schulferien könne die Notdienstvereinbarung mit Verdi eingehalten werden. Diese sieht vor, dass alle Bereiche besetzt sind in den Kliniken. Außerdem sei die Notfallversorgung an allen Standorten trotz des Streiks sichergestellt. „Es kann natürlich zu längeren Wartezeiten kommen“, teilt eine Sprecherin der RKH mit.


Eine Entlassungswelle bei Patienten auf den Stationen wird es vor dem Streik laut RKH nicht geben. Dafür sei allein der Gesundheitszustand ausschlaggebend. In Ludwigsburg und in Bietigheim werden die Aufnahmen durch die Absage der Elektivpatienten, also der zeitlich flexibleren, entsprechend reduziert. In Markgröningen erfolgen geplante Aufnahmen ebenfalls auf Basis des eingeschränkten Betriebes.

Die Gewerkschaft will unter anderem bezahlte Pausen in der Wechselschicht sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen und eine höhere Vergütung von Praxisanleiterinnen durchsetzen. Im kommunalen Rettungsdienst soll die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden reduziert werden. In Baden-Württemberg will die Gewerkschaft wie in anderen Bundesländern auch die 38,5-Stunden-Woche erreichen.