Eltern fürchten, dass die Kitas wegen Streiks wie 2018 wieder geschlossen bleiben. Foto: dpa/Sina Schuldt

Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sind von der Gewerkschaft erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Der Gesamtelternbeirat der Kitas fordert Verdi und die Arbeitgebervertreter zur Einigung auf. Am Mittwoch fahren die SSB-Busse nicht.

Stuttgart - Mit Arbeitsniederlegungen unter anderem im Klinikum Stuttgart hat die Gewerkschaft Verdi am Montag den Warnstreik im öffentlichen Dienst fortgesetzt. Nach Gewerkschaftsangaben haben sich landesweit mehr als 1600 Beschäftigte daran beteiligt. Bis einschließlich Mittwoch will Verdi mit diesen Aktionen fortfahren, am Dienstag unter anderem in Dienststellen der Landeshauptstadt, in Kitas und im Klinikum.

Betroffen davon sind einmal mehr auch die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Am Dienstag sollen demnach alle Stadtbahnen und Busse ausrücken. Am Mittwoch müssen die Busse aber im Depot bleiben, da sie erst nach einer Wartung wieder losfahren dürfen. Dies ist aber nicht möglich, da die SSB-Mitarbeiter, die die Sicherheit von Infrastruktur und Fahrzeugen verantworten, zum Streik aufgerufen sind. Auf einzelnen Linien der SSB fahren Busse von Auftragsunternehmen, die nicht vom Streikaufruf betroffen sind. Die Linien 53, 54, 58, 60, 64, 66, 73, 90 fahren am Dienstag und Mittwoch. .

Am Donnerstag beginnt in Potsdam die dritte und letzte vereinbarte Verhandlungsrunde mit der Kommunalen Arbeitgebervertretung (VKA). In Anbetracht dessen fordert der Gesamtelternbeirat der städtischen Kindertageseinrichtungen, Horte und Schülerhäuser (GEB) in Stuttgart: „Einigt Euch!“ In einem offenen Brief an Verdi und die VKA heißt es: „Es kann nicht sein, dass gerade in diesem Krisenjahr der Arbeitskampf auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.“ Fehltage der Erzieherinnenwürden „durch Krankheit und Corona-Verdachtsmomente im Herbst und Winter extrem zunehmen“, mahnen die Eltern und fordern: „Zwingt die Kinder nicht durch einen langen Streik erneut in die Isolation!“

Der Gesamtelternbeirat stehe seit Jahren grundsätzlich hinter den Forderungen der Erzieherinnen – „aber in diesem Jahr haben unsere Kinder zum Wohle der Allgemeinheit bereits genug Einschränkungen auf sich nehmen müssen“.

Auch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat sich zum Warnstreik via des Nachrichtendienstes Twitter kritisch geäußert. „Ich verstehe wirklich nicht mehr, warum Verdi in dieser #Coronakrise ausgerechnet das städtische Klinikum bestreiken muss?! Eine Position der Verantwortung ist das nicht“, schreibt der Stuttgarter OB.