Ärzte beim bundesweiten Warnstreik in Frankfurt Foto: dpa/Oliver Willikonsky

Über 1000 Ärzte aus Baden-Württemberg gehen bei einem bundesweiten in Frankfurt auf die Straße. Bei den Gehaltsverhandlungen geht es auch um das Coronavirus.

Mehr als 1000 Ärztinnen und Ärzte aus kommunalen Kliniken in Baden-Württemberg haben nach Angaben ihrer Gewerkschaft am Donnerstag am bundesweiten Warnstreik in Frankfurt am Main teilgenommen. Die Notfallversorgung in den Krankenhäusern war aber sichergestellt, wie der Marburger Bund Baden-Württemberg mitteilte.

Mit dem Warnstreik reagierte der Marburger Bund nach eigenen Angaben auf das Verhalten der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). In vier Verhandlungsrunden und zwei Sondierungsgesprächen sei keine Einigung erzielt worden. Die Gewerkschaft fordert unter anderem um 5,5 Prozent höhere Gehälter für eine Laufzeit von einem Jahr, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden sowie eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat.

Der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg hatte den Marburger Bund im Vorfeld für den Warnstreik kritisiert. In Corona-Zeiten sei das nicht die sinnvollste Maßnahme, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Wollensak.

Gewerkschaft nennt Kritik anlässlich Corona einen „Witz“

Von der Gewerkschaft gab es dafür Gegenwind. „Dass der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg unseren Warnstreik mit Verweis auf Corona kritisiert, ist ein schlechter Witz. Die VKA hat sich in den bisherigen Gesprächen überhaupt nicht auf uns zu bewegt und uns somit in diesen Warnstreik getrieben“, sagte die Landeschefin des Marburger Bundes, Sylvia Ottmüller, die auch Mitglied der Verhandlungskommission ist.

Der Marburger Bund ist nach eigenen Angaben mit mehr als 131 000 Mitgliedern der größte deutsche Ärzteverband und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft. In Baden-Württemberg sind mehr als 18 000 Mitglieder organisiert.