An den Rems-Murr-Kliniken soll am Montag gestreikt werden. Foto: Gottfried Stoppel

Kitas geschlossen, OPs verschoben, Müllannahmen zu – die Gewerkschaft Verdi ruft zum Streik am kommenden Montag auf. Welche Einschränkungen drohen und und wo noch Hilfe angeboten wird.

Die Gewerkschaft Verdi hat die kommunalen Tarifbeschäftigten im Rems-Murr-Kreis für den kommenden Montag, 10. Februar, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind unter anderem die Rems-Murr-Kliniken an den Standorten Winnenden und Schorndorf. Um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, haben die Kliniken gemeinsam mit Verdi eine Notdienstvereinbarung getroffen. Wie die Rems-Murr-Kliniken mitteilen, bleiben die Notaufnahmen in Winnenden und Schorndorf allerdings uneingeschränkt geöffnet. Lediglich bei geplanten Operationen könne es vereinzelt zu Verschiebungen kommen.

Dank an die Mitarbeitenden

Die Kliniken betonen die Bedeutung ihres medizinischen Versorgungsauftrags und danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche die Notdienstvereinbarung ermöglichen. Sie appellieren an die Tarifpartner, in fairen Verhandlungen eine Lösung zu finden, die sowohl die Interessen der Beschäftigten als auch die der Patienten berücksichtigt.

Der Warnstreik ist Teil der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, in denen Verdi unter anderem eine Erhöhung der Entgelte um acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage pro Jahr fordert. Die Arbeitgeberseite hat diese Forderungen bislang als zu hoch abgelehnt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Februar in Potsdam angesetzt.

Im Rems-Murr-Kreis sind neben den Kliniken auch weitere öffentliche Einrichtungen vom Streik betroffen. So kann es beispielsweise in Kindertagesstätten, Stadtverwaltungen und beim öffentlichen Nahverkehr zu Einschränkungen kommen. So hat die Stadt Waiblingen beispielsweise bereits die Schließung von 13 Kindertagesstätten und Spielgruppen bekannt gegeben. Nur in wenigen Einrichtungen kann eine Notbetreuung eingerichtet werden. Die Stadt Winnenden ruft Eltern dazu auf, Vorsorge für den Fall zu treffen, dass der Kindergarten und die Einrichtung der Schulkindbetreuung ihres Kindes geschlossen bleibt. Es sei möglich, dass in mehrgruppigen Kindertageseinrichtungen der Betrieb in einer Gruppe stattfinden könne, eine andere Gruppe in derselben Einrichtung allerdings streikbedingt geschlossen bleibe.

Entsorgungszentren bleiben zu

Auch die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises (AWRM) wird wohl in den Streik einbezogen sein. Wie die AWRM mitteilt, werden die Entsorgungszentren in Kaisersbach, Schorndorf und Winnenden geschlossen bleiben. Dringende Müllanlieferungen seien lediglich am Entsorgungszentrum Backnang-Steinbach möglich. Da nur eine Notbesetzung vor Ort sei, sollten Anlieferungen aber auf einen anderen Tag verschoben werden. Angst, dass die Mülltonnen nicht geleert werden, müsse niemand haben. Sämtliche Abfuhren würden von Privatfirmen durchgeführt, welche vom Streik nicht betroffen seien.

Zentrale Kundgebung in Waiblingen

Die Gewerkschaft ruft die Beschäftigten auf, sich an Demonstrationen und Kundgebungen zu beteiligen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Eine zentrale Kundgebung soll es in Waiblingen von 10 Uhr an auf dem Elsbeth-und-Hermann-Zeller-Platz geben. Im Anschluss ist ein Demonstrationszug durch die Stadt geplant.

Die Rems-Murr-Kliniken wollen auf ihrer Internetseite sowie über ihre Social-Media-Kanäle über aktuelle Entwicklungen und mögliche Auswirkungen des Streiks auf den Klinikbetrieb informieren.