Hunderte von Menschen starben durch die extreme Hitze in Saudi-Arabien. Foto: dpa

In glühender Hitze sind Hunderttausende Muslime zur Wallfahrt Hadsch nach Mekka gereist. Einige haben die extremen Temperaturen nicht überlebt.

Mit dem Ende der muslimischen Wallfahrt Hadsch in Saudi-Arabien wird das schreckliche Ausmaß der Todesfälle durch extreme Hitze in Mekka immer deutlicher. Offiziellen Angaben zufolge wurden bisher mindestens 90 Tote gezählt. Die Zahl der Opfer steigt weiter an. 

Tunesiens staatliche Nachrichtenagentur TAP berichtete am Mittwoch, dass mindestens 35 tunesische Pilger ums Leben gekommen seien. Auch 11 iranische Bürger seien unter den Toten, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Der Senegal bestätigte, dass drei seiner Bürger bei der Wallfahrt ums Leben kamen. Zuvor hatte das Außenministerium in Jordanien bereits bestätigt, dass auch 41 jordanische Pilger ums Leben gekommen seien. 

Neuen Diplomatenangaben zufolge sind außerdem mindestens 600 Ägypter gestorben. „Auch alle (neu bestätigten) Todesfälle sind auf die Hitze zurückzuführen“, sagte ein arabischer Diplomat am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Nach Temperaturen von bis zu 51,8 Grad Celsius zu Wochenbeginn hatten arabische Diplomaten am Dienstag von mehr als 300 gestorbenen ägyptischen Pilgern gesprochen.

Mekka hat große Bedeutung im Islam

Die Wallfahrt hatte in Mekka am Freitagabend bei glühender Hitze begonnen. Sie endete am Dienstag, einige Pilger vollzogen aber auch am Mittwoch noch ihre Rituale. In Mekka und an weiteren heiligen Stätten in der Umgebung herrschten in der Zeit um die 50 Grad Celsius. Behörden riefen Gläubige dazu auf, Sonnenschirme zu tragen, sich zur besonders heißen Mittagszeit nicht draußen aufzuhalten und genügend Wasser zu trinken. 

Für Anhänger des Islams ist Mekka ein Ort von immenser Bedeutung, die dort liegende Heilige Moschee mit der Kaaba ist ein inneres Heiligtum. Millionen Pilger reisen jedes Jahr zum Hadsch an, um zu beten und muslimische Rituale zu befolgen. 

Gedränge ist gefährlich

Aber das Gedränge ist gefährlich: Immer wieder kam es in Mekka zu tödlichen Zwischenfällen, teils wurden dabei Hunderte Menschen zerquetscht oder sie erstickten. 1990 kamen dabei mehr als 1440 Menschen ums Leben. Auch 2015 sollen nach offiziellen Angaben im Gedränge hunderte Menschen ums Leben gekommen sein.

Vergangenes Jahr nahmen rund zwei Millionen Pilger an der Wallfahrt in Saudi-Arabien teil, die zu den fünf Grundpflichten des Islams gehört. Busse und Züge helfen bereits, die vielen Gläubigen zu den heiligen Stätten zu bringen, die großen Menschenmengen und große Hitze bedeuten für die Pilger und Ordnungskräfte aber trotzdem eine Herausforderung.