Die Waldorfschule in Böblingen Foto: KRZBB/Archiv

In der Waldorfschule Böblingen sind Maskenatteste „die absolute Ausnahme“, auch in Ludwigsburg prüft man diese wie vorgegeben, in Esslingen leitet man sie im Zweifel zur Prüfung an die Behörden weiter.

Region - In der Waldorfschule in Böblingen sind Maskenatteste laut Monika Gisi-Buttner die absolute Ausnahme. Das Vorstandsmitglied des Waldorfschulvereins Böblingen sieht aber auch die Kinder mit körperlichen und psychischen Problemen. „Die Pädagogen gehen mit den Klassen auch zwischendurch nach draußen an die frische Luft, wo die Maske abgenommen werden kann. Auch einzelne Schüler können so auf Wunsch eine kurze Auszeit von Unterricht und Maske nehmen“, so Gisi-Buttner.

„Manchen Eltern gehen die Vorschriften zu weit, anderen sind sie zu lax“

Schließlich gehe Gesundheit vor Unterricht, was das Maskentragen in diesen Zeiten eben voraussetze, um den Infektionsschutz zu gewährleisten. Die älteren Waldorfschüler gingen sehr bewusst mit den Regelungen um, so Gisi-Buttner. Sie gehört einer vierköpfigen Task Force an der Schule an, die alle Fragestellungen der Pandemie für das Schulleben übersetzt. „Die Vorgaben sind für Nichtjuristen oft schwierig zu lesen und bieten dann für manche Eltern Interpretationsspielräume. Aber die Elternschaft ist ein Spiegel der Gesellschaft, manchen gehen die Vorschriften zu weit, anderen sind sie zu lax“, sagt Gisi-Buttner. Unterstützung biete auch die Landesarbeitsgemeinschaft Freier Waldorfschulen. Ziel sei es auch in Pandemiezeiten, auf alle acht zu geben. Deshalb sei der Impfschutz ebenso wichtig wie die individuellen Bedürfnisse jedes Schülers.

Beim Zweifel über die Richtigkeit eines Attests lässt man Behörden prüfen

An der Freien Waldorfschule Esslingen (FWES) ist man sparsam mit Infos nach außen: „Aus Datenschutzgründen können wir Ihnen leider keine Auskunft darüber geben, ob und wie viele Atteste bei uns eingegangen sind“, erklärt Religionslehrerin Julia König. Wie werden die Atteste überprüft? Da verweist König auf die Vorgaben von Landesregierung und Entscheidungen der Verwaltungsgerichte: „Eingereichte Atteste werden darüber geprüft. Wenn wir im Zweifelsfall nicht in der Lage sind, die Richtigkeit des Attests zu deuten, dann senden wir es anonymisiert an die zuständigen Behörden, um Fälschungen ausschließen zu können.“ Harald Klingler, Geschäftsführer der FWES, ergänzt: „Wir setzen die Vorgaben um und versuchen das auch im Intranet zu kommunizieren. Wenn auf meinen Schreibtisch ein Attest kommt und ich mir denke, dass es gefälscht ist, akzeptiere ich es direkt nicht.“

So hält man es auch an der Freien Waldorfschule Ludwigsburg. Doch auch dort mag man unserer Zeitung die Frage nach der Zahl der Atteste nicht beantworten.