Der Stuttgarter Stadtrat Luigi Pantisano (mit Blumen) zieht in den Bundestag ein. Foto: Armin Friedl

Blumen, Wunderkerzen, Küsschen, Umarmungen – die Linken feierten ihr gutes Abschneiden im Sunny High Club in Bad Cannstatt. Luigi Pantisano scheint das Ergebnis nicht so recht glauben zu können, Wahlhelfer und Parteifreunde jubeln.

Das ist nicht nur riesengroßer Jubel, als die erste Hochrechnung den Linken neun Prozent prognostiziert, das sind Urschreie der Erleichterung. In den dann folgenden 15 Minuten besteht keine Chance, den Erläuterungen in der Wahlsendung auch nur ansatzweise zu folgen. Linken-Kandidat Luigi Pantisano ist ja Aufhebens um seine Person gewöhnt, aber hier ist auch er überwältigt: Vom Ergebnis der ersten Hochrechnung, aber auch von der Ausgelassenheit der vielen Menschen im proppenvollen Sunny High Club in Bad Cannstatt am Bahnhof.

Pantisano will sich aus dem Stuttgarter Gemeinderat zurückziehen

Blumen, Wunderkerzen, Küsschen, Umarmungen – man hat das Gefühl, nicht nur Pantisano kann noch gar nicht so wirklich glauben, was da von der Bundestagswahl verkündet wird, auch den vielen Wahlhelfern und Parteifreunden scheint das so zu gehen. Insofern reagiert man der Sache angemessen – mit grenzenlosem Jubel und Freude.

Da ist keine Zeit für eingehende Gespräche. Nur so viel: „Am Montag bin ich in Berlin, am Mittwoch ist konstituierende Sitzung“, sagt Pantisano. Und nach Stuttgart gerichtet: „Aus dem Stuttgarter Gemeinderat werde ich mich zurückziehen. Wahrscheinlich im März“. Die Nachfolgerin steht auch schon fest: Aynur Karlikli, die zweite Stuttgarter Linken-Kandidatin bei dieser Wahl. Sie ist an diesem Abend nicht da, dafür ist das Linken-Urgestein Bernd Riexinger gekommen, dessen Stuttgarter Wahlkreis Pantisano übernommen hat: „Neun Prozent, das ist ein ganz herausragendes Ergebnis, da bin auch ich sehr stolz darauf“, sagt er. Aber er weiß auch um Zeiten, als es elf Prozent für die Linken gab. Wann das allerdings war, da muss er selbst länger nachdenken.

Riexinger gönnt Pantisano den Erfolg. Und er gönnt ihn auch den vielen jungen Leuten im Club, die nach eigenem Bekunden zum Teil erst seit etwa einem halben Jahr dabei sind. Mehr als 7000 Gespräche haben sie an Haustüren geführt, mehr als 100 Infostände aufgebaut und 140 000 Flyer verteilt, erklären Ajla Salatovic und Marius Schweizer zum Auftakt dieses Abends. Darauf können die Helfer stolz sein.