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VW hat den Tiguan Allspace überarbeitet. Jetzt gibt es das SUV in drei Ausstattungslinien mit bis zu 1920 Liter Ladevolumen und bis zu sieben Sitzen.

Manche nennen ihn die „Mutter aller SUVs“. Gemessen an den Verkaufszahlen, kann man das nachvollziehen, denn vom VW Tiguan wurden seit seiner Markteinführung 2007 bereits mehr als 6,5 Millionen Einheiten verkauft. In Spitzenzeiten rollt durchschnittlich alle 35 Sekunden ein Tiguan vom Band – bis zu 2500 Einheiten pro Tag.

Die vier VW-Werke, in denen der Allrounder aktuell gebaut wird, sind über vier Zeitzonen und drei Kontinente verteilt. Für Europa werden aus dem Werk im mexikanischen Puebla seit Herbst 2017 besondere Tiguans geliefert – die Allspace-Version. Sie ist 22 Zentimeter länger als die Normalversion und kommt mit 4,73 Metern Länge schon an die 5-Meter-Marke heran.

Das ergibt Platz en masse, nicht nur für bis zu sieben Passagiere (optional), sondern auch für den Laderaum, der 760 bis 1920 Liter (Fünfsitzer) oder 700 bis 1755 Liter (Siebensitzer) bietet – mehr, beziehungsweise etwa gleich viel, wie beim größeren VW Touareg. Freilich, wenn beim Siebensitzer alle Plätze belegt, also die beiden hintersten Sitze für die Passagier sechs und sieben aufgeklappt sind, dann gibt es für das Gepäck nur noch 180 Liter Platz.

Wie schon vor eineinhalb Jahren die Normalversion, hat vor kurzem auch die Allspace-Variante ihr Update erhalten. Überarbeitetes Design, neue Bedien- und Assistenzsysteme, neue, optional erhältliche Premium-Features wie interaktive LED-Matrix-Scheinwerfer (Fernlichtassistent) und Touchflächen zur Steuerung der serienmäßigen Klimaautomatik heben den Allspace auf ein neues Level. Dass das Raumwunder gut ankommt, belegen die Verkaufszahlen: Etwa jeder zweite Tiguan läuft als Allspace von den Bändern.

Verbesserte Dieselmotoren

Kunden haben die Wahl zwischen drei Benzinern (150, 190 und 245 PS) sowie zwei in puncto Schadstoffreduzierung verbesserte Dieselmotoren (150 und 200 PS). Dank „Twindosing“ mit zwei SCR-Kats werden die Stickoxide beim aktuellen TDI-Motor um bis zu 85 Prozent reduziert. Wählen kann man auch zwischen Front- oder Allradantrieb und den drei Ausstattungslinien „Life“, „Elegance“ und „R-Line“, wobei VW-typisch zahlreiche optionale Ausstattungspakete dazu kommen. Eine elektrische Unterstützung hat der Allspace nicht. Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM. Die Anhängelast mit Allradantrieb 4Motion beträgt bis zu 2,5 Tonnen. Der Einstiegspreis für den Tiguan Allspace (1,5 Liter TSI, 150 PS, 6-Gang-Schaltgetriebe) beträgt 36900 Euro.

Zur Serienausstattung gehören das optimierte Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“, der Spurhalteassistent „Lane Assist“, die Müdigkeitserkennung sowie die automatische Distanzregelung „Active Cruise Control“ (ACC), die in Verbindung mit dem 7-Gang-DSG-Getriebe auch die „Stop & Go“-Funktion beinhaltet. Der optionale Travel Assist (Aufpreis) ermöglicht assistiertes Lenken, Bremsen und Beschleunigen bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h. Außerdem gibt es, ebenfalls gegen Aufpreis, die vorausschauende Geschwindigkeitsregelung „Prädiktives ACC“.

Für ein modernes Ambiente im Interieur sorgen das serienmäßige Digital Cockpit Pro, ein neu gestaltetes Multifunktionslenkrad und ein Infotainmentsystem mit einem bis zu 9,2 Zoll großen Farbdisplay. Die Steuerung der optionalen Drei-Zonen-Klimaautomatik „Air Care Climatronic“ erfolgt über ein neues Modul mit Touchflächen in der Mittelkonsole. Darüber hinaus gibt es nun für den besonders fortschrittliche Online-Dienste (We Connect). Sie ermöglichen unter anderem die Nutzung einer Online-Sprachbedienung, den Zugriff auf Streaming-Dienste, eine cloudbasierte Personalisierung und die kabellose Einbindung von Apps via App Connect Wireless für Apple CarPlay und Android Auto.

Tayron als Nachfolger

Der Tiguan Allspace hat sich seit seiner Markteinführung im Jahr 2017 zum Erfolgsmodell entwickelt. Die längere Variante des Tiguan verzeichnet bis heute weltweit fast als zwei Millionen verkaufte Exemplare. Spätestens im Jahr 2024 soll der Tiguan Allspace dem Vernehmen nach vom VW Tayron ersetzt werden. Mit diesem 2018 gestarteten, bisher nur in China vertriebenem SUV ist VW im „Reich der Mitte“ erfolgreich unterwegs. Mit dem Tayron wollen die Wolfsburger die Lücke zwischen dem normalen Tiguan und dem großen Touareg schließen. Beim Tayron, der wie der Allspace ebenfalls auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns basiert, handelt es sich ebenfalls um einen Siebensitzer. Vermutlich wird der Allspace-Nachfolger dann auch in Wolfsburg vom Band laufen.