Asche- und Lavawolken kommen aus dem Vulkan Cumbre Vieja. Foto: dpa/Kike Rincón

Der Vulkanausbruch auf La Palma dauert an. Ein Vorschlag lautet: Die Lava mit Bomben stoppen. Kann das funktionieren?

La Palma - Der Vulkan Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma ist seit Mitte September aktiv. Zehn Quadratkilometer sind bereits von Lava bedeckt, rund 2600 Gebäude wurden zerstört. Ein Politiker schlägt nun vor, die Lavaströme mittels eines Bombardements umzuleiten und so Menschen und ihre Habe zu schützen. Kann das gut gehen, lassen sich Vulkane überhaupt bändigen? Der älteste bekannte Versuch erfolgte im Jahr 1669 am Ätna. Damals bedrohte er die Stadt Catania. Rund 50 Männer stiegen daraufhin den Berg hinauf, um die Lava von der Stadt weg zu lenken. Sie trugen wassergetränkte Kuhfelle und hackten mit Eisenstangen und Schaufeln an der Wand des Lavakanals. Die Wand gab nach, durch die Öffnung floss Lava nach Westen. Doch der Effekt wirkte nur kurz. Die Bewohner von Paterno sahen das und begriffen: Nun würde das Unheil zu ihnen kommen. Also eilten sie herauf und kämpften gegen die Catanier, während das Loch sich wieder mit erstarrendem Gestein verschloss. Letzte Hoffnung waren die Stadtmauern. Vergebens, die Lava überwand diese, zerstörte einen Großteil Catanias, 17 000 Menschen starben.