Rezo rollt den Fall um Till Lindemann in seinem Video auf. Foto: IMAGO/Panama Pictures/Christoph Hardt

Nun hat sich auch Rezo zu den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann geäußert. Der bekannte Youtuber gibt in seinem Video einen Überblick zu dem Fall und bemüht sich um Sachlichkeit.

Durch sein Video „Die Zerstörung der CDU“ im Vorfeld der Europawahl erlangte der Youtuber Rezo 2019 in Deutschland Bekanntheit. Seitdem äußerte sich der Wuppertaler immer wieder zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Nun hat der blauhaarige Unternehmer am Dienstag ein Video zu den Vorwürfen rund um Rammstein-Sänger Till Lindemann veröffentlicht. Der 27 Minuten lange Clip hatte am Mittwochmorgen bereits über 600.000 Aufrufe.

In dem Video ist Rezo um Sachlichkeit bemüht und schildert zum Großteil die bereits bekannten und von den von verschiedenen Medien veröffentlichten Vorgänge. Dabei stellt er gleich zu Beginn klar, dass es natürlich nicht verboten sei, wilde Partys zu schmeißen. „Darum geht es nicht“, sagt Rezo. Anschließend geht er auf den bisherigen Verlauf der öffentlichen Diskussion ein.

Warum Journalisten darüber berichten

Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Tagen – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershow-Party kommen wollen. Dort soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Die Frauen seien zuvor aus einem Bereich ganz vorn im Zuschauerraum ausgewählt worden - der sogenannten Row Zero, der Reihe Null. Auch die Youtuberin Kayla Shyx berichtete von ihren Erfahrungen bei einem Konzert.

Nach der Schilderung der bislang bekannten Abläufe gibt Rezo die Reaktion der Band wieder und erklärt, warum Journalisten über den Fall berichten, obwohl nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt. Denn andererseits gelte: „Es wäre auch falsch, wenn es Dutzende Berichte und Vorwürfe von Missbrauch gibt und man nicht darüber berichtet“, sagt Rezo. Würden Zeitungen erst ein richterliches Urteil abwarten, bevor sie darüber schreiben, wären viele Skandale nicht aufgeklärt worden, erklärt der Youtuber.

Die Band Rammstein hatte in den vergangenen Tagen in einem ersten Statement die Vorwürfe zunächst zurückgewiesen, und dann in einem zweiten Statement mitgeteilt, dass sie die Vorwürfe ernst nähme, aber darum bitte, nicht vorverurteilt zu werden. Zwischenzeitlich wird berichtet, dass eine Anwaltskanzlei damit beauftragt worden sein soll, die Vorwürfe zu klären.

Erst in den letzten Minuten des Videos verlässt der Youtuber die sachliche Ebene und sagt seine Meinung, bleibt dabei konsequent im Hypothetischen, schließlich gelte die Unschuldsvermutung: Wenn Menschen derartige Strukturen errichten würden, in denen Machtmissbrauch sexuelle Übergriffe ermöglicht würden, dann sei das „absolut verachtenswert“.