Die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr erwartet bis Jahresende 41.000 Beschwerdefälle. (Symbolfoto) Foto: dpa/Christoph Schmidt

Wegen Problemen bei Stornierungen von Flug- und Bahnreisen haben sich 2020 so viele Menschen wie nie an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (Söp) gewandt. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf die vorläufige Jahresbilanz der Söp.

Berlin - Nie zuvor haben sich so viele Menschen in Deutschland wegen Problemen bei Stornierungen von Flug- und Bahnreisen an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (Söp) gewandt wie im Corona-Jahr 2020. Wie das „Handelsblatt“ am Sonntag unter Berufung auf die vorläufige Jahresbilanz der Söp berichtete, erwartet die Einrichtung bis zum 31. Dezember 41.000 Beschwerdefälle. 84 Prozent der Anfragen betrafen demnach den Flugverkehr.

Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Beschwerdefälle laut dem „Handelsblatt“ um fast 60 Prozent zu. Beim Bahnverkehr stieg die Zahl der Beschwerden wegen Corona-bedingter Reisestornierungen bis November sogar um 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Söp-Geschäftsführer Heinz Klewe sagte der Zeitung, dass Verbraucher zwar Verständnis dafür hätten, dass aufgrund der Corona-Pandemie die gesetzliche Frist für die Ticketkosten-Erstattung von sieben Tagen nicht zu halten sei. „Wenn aber selbst mehrere Monate später das Geld immer noch nicht auf dem Konto ist, wächst der Ärger.“ Seit September gehe die Zahl der Beschwerden allerdings erkennbar zurück - laut Klewe ein Hinweis darauf, dass die Fluggesellschaften „das Problem mit der Erstattung der Ticketkosten wieder in den Griff“ bekommen hätten.