In dem Altbau aus der Gründerzeit soll der Drogenkonsumraum entstehen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die geplante Fixerstube in einem Gebäude an der Ossietzkystraße kann realisiert werden. Das Haus, das sich am Rande eines Areals unweit des Hauptbahnhofs befindet, das neu bebaut wird, bleibt nun doch erhalten.

Das Sozialreferat plant seit geraumer Zeit die Einrichtung eines Drogenkonsumraumes. Dort sollen sich Heroinabhängige den mitgebrachten Stoff sicher, unter hygienischen Verhältnissen und ohne Stress selbst verabreichen können. Man hat bereits die schwierigste Hürde genommen und ein Haus für diesen Zweck unweit des Hauptbahnhofs gefunden. Nur war unklar, ob das Gebäude für die Neuordnung des gesamten dortigen Areals nicht doch noch abgebrochen werden muss. Das ist nun aber vom Tisch. In seiner jüngsten Sitzung habe der Ausschusses für Stadtentwicklung und Technik „den Erhalt des Gebäudes Ossietzkystraße 6 beschlossen“, erklärte Stadtsprecherin Jacqueline Albinus auf Anfrage. Und sie fügte hinzu: „Das heißt, das Konzept eines Drogenkonsumraums kann wie geplant in dem Gebäude umgesetzt werden.“

Bis zu 2500 Drogenabhängige

Dem insgesamt gut ausgebauten Stuttgarter Suchthilfesystem fehlt noch eine sogenannte Fixerstube, wie es sie in etlichen anderen Städten bereits gibt. Durch die geplante Einrichtung sollen sich die Abhängigen den selbst mitgebrachten Stoff nicht nur unter zuträglicheren Bedingungen verabreichen können. Die Stadt will den Drogenkonsumraum auch nutzen, um mehr Kontakt zu den Süchtigen zu bekommen, diese etwa für eine Substitution mit Ersatzstoffen zu gewinnen, ihnen Beratungen anzubieten und niederschwellige Arbeitsangebote.

In Stuttgart gibt es laut Stadt zwar rund 980 Plätze für die Drogensubstitution, aber zwischen 2000 und 2500 Drogenabhängige, also mehr als doppelt so viele. In der Republik gibt es inzwischen mehr als zwei Dutzend solcher Drogenkonsumräume.