Ähnlich wie beim Sommermärchen 2006 will München als einzige deutsche Ausrichterstadt der EM im Juni und Juli wieder ein großes Fan-Fest feiern. Die Organisatoren wappnen sich für einen Zuschauer-Ansturm. Dabei gibt es noch eine ganz große Gefahr für das Turnier.
München - Trotz der aktuellen Sorgen um das neue Coronavirus bereiten sich München und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) voller Euphorie auf das EM-Turnier in der bayerischen Landeshauptstadt vor. „Bei mir ist definitiv Vorfreude da, bei unserem Team auch“, sagte EM-Botschafter und Organisationschef Philipp Lahm am Dienstag. Gut 100 Tage vor der ersten Partie dämpfe die Lage rund um den Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 seine Stimmung nicht, sagte er.
„Derzeit schaut es so aus, als ob die Dinge einen guten Lauf nehmen“, meinte Münchens Sportreferentin Beatrix Zurek und verwies auf eine Ansage der UEFA: „Man ist mit den internationalen und örtlichen Behörden, auch mit uns, in Kontakt und beobachtet die Entwicklung.“
EM-Macher rechnen nicht mit Absage wegen Coronavirus
Wegen des Virus wurden Großveranstaltungen weltweit abgesagt oder verschoben. Lahm bemerkte, dass die Sportverbände bei einer EM-Absage nicht zuständig seien. „Wenn es so weit kommen sollte, wird es eine Ebene erreichen, in der nicht mehr der DFB, nicht mehr die DFB Euro GmbH und nicht mehr die UEFA zu entscheiden hat. Dann wird es die Weltgesundheitsorganisation und die Länder betreffen“, sagte er.
Von diesem Worst-Case-Szenario gehen die EM-Macher nicht aus und bereiten sich stattdessen auf einen Zuschauer-Ansturm vor. Auf dem offiziellen Fan-Fest im Olympiapark werde wie bei der WM 2006 eine große Leinwand im Olympiasee aufgebaut. Vor diesem und anderen Bildschirmen sollen täglich rund 25 000 Anhänger die Partien verfolgen können. Wenn das nicht reicht und die DFB-Elf im Turnier weit kommt, werde ein Truck zusätzlich eine Leinwand unter das Dach des Olympiastadions fahren.
Alle drei Vorrundenspiele in der Allianz Arena
In der Allianz Arena finden im Juni alle drei Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft gegen Frankreich (16. Juni, 21 Uhr), Portugal (20. Juni, 18 Uhr) und einen noch zu ermittelnden Gegner (24. Juni, 21 Uhr) statt. Darüber hinaus steht in München am 3. Juli (21 Uhr) eine Viertelfinalbegegnung auf dem Programm.
Sollten die Niederländer ebenjenes Viertelfinale bestreiten – und entsprechend viele Oranje-Fans anreisen – oder Deutschland ins EM-Finale kommen, werde der Truck auf den Rasen des Stadions gefahren, sodass dann bis zu 45 000 Fans die Partien sehen könnten.
Lahm hofft auf ein reges Fan-Interesse vom ersten Spieltag an und setzt auf den attraktiven Turnierauftakt der deutschen Mannschaft. „Ich habe mir die Frage gestellt, ob die mobile Leinwand schon für die ersten Spiele gegen Frankreich und Portugal zur Verfügung steht.“