In Stuttgart demonstrierten laut der Gewerkschaft rund 4000 Beschäftigte (Symbolbild). Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Er stürmt auf die Bühne, ergreift das Mikrofon – und wehrt sich dann massiv gegen seine vorläufige Verhaftung. Ein 59-Jähriger hat eine Verdi-Veranstaltung in Stuttgart gestört.

Zwischenfall bei einer Demo im Rahmen des Tarifstreits bei der Post in Stuttgart: Ein Störer hat die Bühne einer Veranstaltung der Gewerkschaft Verdi auf der Königstraße gestürmt und das Mikrofon an sich gerissen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Alarmierte Beamte nahmen den 59-Jährigen nach der Störaktion am Dienstagmittag vorläufig fest – dieser habe sich dabei massiv zu Wehr gesetzt und Drohungen ausgesprochen.

Verdi hatte die Warnstreiks bei der Post am Dienstag fortgesetzt und ausgeweitet. In Stuttgart demonstrierten laut der Gewerkschaft rund 4000 Beschäftigte. Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Post lehnt das ab und argumentiert, dass Lohnsteigerungen nicht durch Preiserhöhungen weitergegeben werden könnten.

Polizist zieht sich Verletzungen zu

Mit dem Tarifstreit hatte die Störaktion laut einem Polizeisprecher offenbar nichts zu tun. Der Grund für den Zwischenfall war zunächst unklar. Mehrere Versammlungsteilnehmer brachten den aggressiven 59-Jährigen von der Bühne und übergaben den tobenden Mann den herbeigerufenen Polizeibeamten.

Da der Tatverdächtige sich Verletzungen zugezogen hatte und nicht zu beruhigen war, begleiteten ihn Polizisten in ein Krankenhaus. Doch auch gegen die Untersuchungen wehrte sich der mutmaßlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehende Mann. Ein 25-jähriger Polizist zog sich dabei Verletzungen an der Hand zu. Der Tatverdächtige wurde anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt.