Bienen im Rollkasten – ein Fall für den Kammerjäger (Symbolbild) Foto: imago images/F. Hecker

Die Polizei warnt vor Kammerjägern, die besonders ältere Menschen mit Wucherpreisen betrügen. Zuletzt sorgten gleich mehrere Fälle für Aufsehen.

Stuttgart - Im Raum Geislingen warnt die Polizei vor Kammerjägern, die mit Wucherpreisen vor allem ältere Menschen betrügen. Am Montag vergangener Woche beauftragte etwa eine Frau aus Geislingen einen Kammerjäger, weil sie Bienen im Rollladenkasten hatte. Die Firma hatte sie sich im Internet ausgesucht und über eine Handynummer angerufen. Ein junger Mann kam, sprühte zweimal in den Kasten und verlangte dafür rund 850 Euro. Die Frau meldete den Vorfall den Behörden erst, nachdem sie das Geld überwiesen hatte.

Am gleichen Tag wurde ein Mann aus Geislingen ebenfalls im Internet fündig, als er einen Kammerjäger suchte. Sein Haus war mit Ameisen befallen. Der hinzugezogene Mann soll dann allerdings mit einer Spritze Silikon in Löcher der Außenwand gespritzt haben, die abseits der befallenen Stelle waren. Wegen der offensichtlich nicht fachgerechten Ausführung schickte der Auftraggeber den Arbeiter vom Hof. Zuvor wollte dieser noch die Anfahrt berechnen, was der Hausbesitzer ebenfalls ablehnte.

Täter reagieren bisweilen aggressiv

Ähnlich erging es am Dienstag einer Frau aus Wiesensteig, die ein Wespennest loswerden wollte. Viel früher als vereinbart kam ein Arbeiter mit einer Einweg-Maske. Wegen seines unprofessionellen Auftritts wuchs das Misstrauen der Frau nach Polizeiangaben indes schnell. Sie ließ den Mann, der bereits vorab eine Rechnung über 420 Euro ausstellte, gar nicht erst mit der Arbeit beginnen. Dieser sei daraufhin aggressiv geworden, woraufhin die Frau ihm ein Betrag für die Fahrtkosten bezahlte.

In allen Fällen hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Sie prüft auch mögliche Tatzusammenhänge. Zeugen oder Geschädigte werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07331/93270 zu melden.