Seine Taten sind grauenhaft, aber es sind die eines Menschen, der auch sympathisch sein kann. Der Regisseur Hans-Ulrich Becker, der Shakespeares „Macbeth“ an der Esslinger Landesbühne inszeniert, will ein kontroverses Bild des Machtmenschen zeigen.
So kennt man ihn, so lehrte er einen in mehreren Jahrhunderten Theatergeschichte Furcht und Abscheu: der Machtmensch Macbeth, dem seine Lady im Nacken sitzt, ihn aufstachelnd und anspornend zum skrupellosen Weg an die Spitze, auf den Thron – auch wenn der Weg über einen Mord führt. Er muss sich seiner Frau gegenüber beweisen, lässt sich in seiner „toxischen Männlichkeit von ihr provozieren“, sagt der Regisseur Hans-Ulrich Becker, der Shakespeares Tragödie an der Esslinger Landesbühne inszeniert. Die gefährliche Liaison von letztlich sexuell befeuertem Ehrgeiz und unbedingtem Willen zur Macht ist die Formel des blutigen Aufstiegs. Und an dessen Ziel lauert die nackte Angst, die Macbeth samt nunmehr delirierender Gattin befällt.
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