Rund 80 Eltern und Schüler haben am Dienstagabend vor dem Ludwigsburger Kulturzentrum demonstriert, während im Inneren der Gemeinderat tagte. Dort wird entschieden, ob der städtische Zuschuss für die Schule um 50 Prozent gekürzt wird.
„Mehr Bildung“ skandierten Eltern, Kinder und Lehrer am Dienstagabend, während sich die Ludwigsburger Stadträte ihren Weg zum Sitzungssaal bahnen mussten. Rund 80 Menschen demonstrierten vor der Gemeinderatssitzung gegen den Plan der Stadt, den Zuschuss für die Freie Waldorfschule Ludwigsburg um 50 Prozent zu kürzen.
„Das würde uns eine Lehrerstelle kosten“, sagt Markus Fuhlendorf , Geschäftsführer der der Waldorfschule. Die Qualität der Arbeit an der Schule könnte nicht aufrechterhalten werden. Alternativen gebe es nicht. Die Elternbeiträge seien bereits ausgereizt, sagt Fuhlendorf. Mehr dürfe die Schule nicht verlangen.
Vor vollendeten Tatsachen
Die Kommunikation der Stadt sei in den vergangenen Monaten zudem nicht hilfreich gewesen, beklagt Fuhlendorf. Die Schule sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Auch Lehrerin Melina Elmali ärgert sich über das Vorgehen der Stadt.
Es brauche Vielfalt in der Ludwigsburger Bildungslandschaft, die mit diesem Sparvorschlag aufs Spiel gesetzt werde. Die Kürzung würde die Schule hart treffen, die für alle Kosten mitsamt Löhnen und dem Gebäudeunterhalt selbst aufkommen muss.
Zum Hintergrund: Anfang November hat die Stadt Ludwigsburg ein Sparpaket vorgestellt, um den angeschlagenen Haushalt zu konsolidieren. Unter den 23 Maßnahmen des Pakets beziehen sich zehn auf den Bereich Bildung und Jugend, darunter die Kürzung des Zuschusses für die Waldorfschule um 50 Prozent.
Der Gemeinderat wird in dieser Woche über die Sparmaßnahmen diskutieren. Bisher setzen sich zwei Fraktionen in Form eines Antrags für die Waldorfschule ein: die FDP und die AfD. Der Rest der Gemeinderatsfraktionen hat bisher keine Anzeichen gegeben, die Kürzung verhindern zu wollen.