Ein Leben ohne Brezel ist für Schwaben schlechterdings nicht vorstellbar. Foto: IMAGO/Zoonar/Jürgen Vogt

Was macht den wahren Schwaben aus? Wir haben uns auf die Suche gemacht und neun Dinge entdeckt, die nur Schwaben normal finden. Eine nicht ganz ernst gemeinte Liste.

Jeder weiß es: Gottes größte Gabe ist und bleibt der Schwabe. Auch wenn die Schwaben das wissen, hat es sich mitunter noch nicht in der gesamten Republik herumgesprochen. Die Folge: Eine Menge cooler Sachen, die für einen Schwaben ganz normal sind, erscheinen Außenstehenden mitunter seltsam. Warum, weiß niemand.

Es ist ein schieres Füllhorn: Die Suche nach dem typisch Schwäbischen im Schwabenländle. Wer länger in diesen Breitengraden lebt, verliert manchmal den Blick für das große Ganze. Da hilft es, sich gelegentlich daran zu erinnern, dass viele Dinge, die einem im Laufe der Jahre ganz normal vorkommen, es im Grunde gar nicht sind.

Wir haben Dinge gesammelt, die nur Schwaben normal finden – weil alle anderen es nicht besser wissen.

Die schwäbische Brezel

Eine gute schwäbische Brezel ist immer seltener zu finden. Foto: www.imago-images.de/Horst Rudel

Sie hat einen dicken Bauch und knusprige Arme. Alles andere ist nachgemacht oder – noch schlimmer – kommt aus Bayern.

Äffle und Pferdle

In Stuttgart gibt es inzwischen auch eine Äffle-und-Pferdle-Ampel. Foto: Ines Rudel/Ines Rudel

Wenn der Hafer- und Bananenblues ertönt, singen in Schwaben ganze Hallen. Woanders jaulen Hunde mit. Die Liebe zu Äffle und Pferdle wird ein Reingeschmeckter niemals verstehen. Muss er auch nicht.

Der bestimmte Artikel

Der schwäbische Dialekt ist nicht jedermanns Sache Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Der Butter, der Radio, das Teller – mit dem bestimmten Artikel im Deutschen haben es die Schwaben nicht so. Warum auch? Sie können halt alles außer Hochdeutsch.

Essig auf den Linsen mit Spätzle

Linsen und Spätzle: Erst probieren, dann schimpft auch niemand mehr. Foto: Eveline Blohmer

Schon allein die Kombination von Linsen und Spätzle irritiert im Rest der Republik, aber diese Essig-Sache erscheint vielen als ein Fall für die UNO. Sie haben es halt noch nicht probiert.

Die Leidenschaft für den VfB Stuttgart

VfB-Fan zu sein, kann durchaus einige Lebensjahre kosten. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Der wahre Grund, warum der Schwabe so sehr an seinem VfB hängt? Aufstieg, Abstieg, Trainerwechsel – und wenn man mal vom fulminanten Start in die neue Bundesliga-Saison absieht, gibt es immer einen Grund zum Bruddeln. Und nichts tut der Schwabe lieber.

Das Vesper für die Theaterpause

Die Stuttgarter Oper ist gut besucht. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski/Leif Piechowski

Woanders ein Ausdruck des Geizes oder durch sozialen Druck schlicht verboten, in Schwaben aber durchaus gängig sind belegte Brote oder Brezeln, die der Operngast heimlich in seiner Tasche ins Parkett oder in die Loge schmuggelt.

Die Erotik des Schwäbischen

Sinnlichkeit kennt durchaus Grenzen. Foto: www.imago-images.de/IMAGO

Niemand außer den Schwaben kann das Schwäbische sexy finden. Genetisch unmöglich. Gilt auch für Sächsisch und Pfälzisch.

Die Kehrwoche

Die Kehrwoche ist keineswegs ein schwäbisches Klischee, sondern harte Realität. Foto: imago/Horst Rudel

Woanders eine Schikane, in Schwaben eine Art Spritze, mit der soziale Kitt ins nachbarschaftliche Miteinander getrieben wird. Ohne Kehrwoche gäb’s im Ländle nur halb so viel zu Bruddeln.

Der Prenzlauer Berg:

Der Mercedes-Stern

Der Mercedes-Stern: ein klassisches Statussymbol. Foto: www.imago-images.de/Rene Traut via www.imago-images.de

Für die einen ist der Daimler eine Art Feinstaub ausblasendes Fossil der unbelehrbaren, ewiggestrigen deutschen Autoindustrie, für die Schwaben aber Brötchengeber, Statussymbol und Familienkutsche in einem.