Auf der Hochalb ein Blick auf die Karte - und ein Blick auf Auendorf. Quelle: Unbekannt

Von Jakob Panitz

Die reizvolle Landschaft im Oberen Filstal lädt immer wieder zum Wandern ein, zumal klasse Ausblicke garantiert sind. Wir starten unsere Rundwanderung im auf knapp 500 Metern Höhe gelegenen Deggingen. Die rund elf Kilometer lange Tour führt erst auf die Hochalb, dort in Richtung Auendorf und nach dem Schlageter-Denkmal in einer Art großem U-Turn auf die Nordalb, die mit ihren schönen Wacholderheiden lockt. Tipp: Vesper mitnehmen, denn eine Einkehrmöglichkeit gibt es erst kurz vor dem Wiederabstieg nach Deggingen, im Feuerwehrheim (sonntags).

Vom Galgenberg Blick auf Ave Maria

Ausgangspunkt ist ein Parkplatz am Degginger Friedhof, mit freiem Parken samstags und sonntags, sowie ein zweiter Parkplatz rund 100 Meter weiter Richtung Dürrental, ohne Beschränkung (linker Hand). An erstgenanntem Parkplatz führt eine Straße, Richtung Schützenhaus, bergauf. Nach einigen hun dert Metern teilt sich der Weg, rechts geht es zum Schützenhaus hoch. Wir bleiben aber gerade aus und folgen der roten Raute, die uns die gesamte Strecke führen wird. Es geht in Richtung Auendorf und Fuchseck. Der geteerte Weg geht jetzt in einen Wiesenpfad über. Bald hat man schöne Ausblicke auf den Albtrauf gegenüber, mit der Wallfahrtskirche Ave Maria.

Wir kommen in das Naturschutzgebiet Galgenberg. Einige hundert Meter weiter oben, vor einer Rechtskurve, der roten Raute folgen, nach links. Weiter geht es auf dem schmalen Wiesenpfad bergauf, am Trauf entlang. Nach circa einem Kilometer, davon das letzte Drittel durch Mischwald, geht es scharf nach rechts bergauf und im Zickzack, vorbei an zwei Aussichtsfelsen, vollends auf den Galgenberg. Rund 200 Höhenmeter haben wir jetzt, eine Dreiviertelstunde nach dem Start, hinter uns, sprich: der beschwerlichste Teil dieser Rundtour ist geschafft. Jetzt sieht man auch auf Bad Ditzenbach herunter. Rechts davon ist auch ein Teil von Gosbach zu sehen. Darüber thront die Hiltenburg. Wir wandern weiter in Richtung Auendorf, der roten Raute folgend. Eine halbe Stunde später kommen wir aus dem lichten Mischwald heraus und treffen auf einen breiten Wirtschaftsweg, den wir nach links gehen, der Beschilderung „Rottelstein, Fuchseck“ folgend. Vorbei an Blumenwiesen und Getreidefeldern genießen wir die freie Sicht auf der Hochalb, in rund 750 Metern Höhe.

Abstecher zum Schlageter-Denkmal

Auf dem breiten, teilweise asphaltierten Forstweg passieren wir den kleinen Ort, der von Einheimischen immer noch „Gaaslausa“ genannt wird, auf halber Höhe. Wer hier einkehren will, muss links abbiegen und circa einen Kilometer sowie 70 Höhenmeter nach unten wandern. Ansonsten bleiben wir geradeaus, auf einem breiten, asphaltierten Weg, der jetzt wieder rund einen Kilometer weit aufwärts führt (80 Höhenmeter).

Fast oben angekommen gehen rechts und links geschotterte Wege ab. Wir nehmen den linken Weg und machen einen 100 Meter langen Abstecher zum Schlageter-Denkmal (nicht beschildert), das einst von den Nationalsozialisten erbaut wurde. Hier hat man einen schönen Ausblick auf den Segelflugplatz Nortel und auf Teile von Auendorf. Wieder zurück auf dem bekannten Weg, laufen wir auf diesem noch circa hundert Meter weiter, und folgen dann dem weißen Schild mit der Beschriftung „Nordalb Deggingen 5,6 km“ nach rechts. Wir bleiben auf dem breiten Waldweg, der jetzt in einer lang gezogenen Rechtskurve auf die 700 Meter hohe Nordalb führt. Bald hat man nach links einen weiten Blick auf das Filstal, mit Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen sowie den davor liegenden Ortschaften.

Es geht wieder in lichten Mischwald rein. Der breite Weg geht in einen Pfad über, etwas abwärts. Wenig später queren wir einen breiten Waldweg und gelangen kurz danach auf eine asphaltierte, wenig frequentierte Autostraße, die von Deggingen hoch kommend zum weitläufigen Areal des Vereins Kirche im Aufbruch und zum Feuerwehrheim auf der Nordalb führt.

Wir folgen der Straße nach links, etwas bergauf, der roten Raute nach. Nach einigen hundert Metern, vorbei an einem großen Wanderparkplatz, haben wir die Nordalb erreicht - eine schöne Hochfläche, mit Wacholderbüschen, Wiesen, uralten knorrigen Bäumen, mehreren Gebäuden und einem großen Kreuz in der Mitte des Areals. Auf einem Schild heißt es: „Willkommen, Freizeit- und Tagungsstätte Nordalb“. Der Asphaltweg geht in einen Schotterweg über, leicht bergauf, und führt am schön gelegenen Feuerwehrheim Deggingen (mit Grillstelle und Torschußwand) vorbei. Es geht jetzt etwas abwärts zum Albtrauf. Ein weißes Schild weist nach rechts, zum Abstieg nach Deggingen. Auf breitem, von Steinen gespickten Weg, geht es in Serpentinen nach unten. An den ersten Häusern biegen wir gleich in die erste Straße nach rechts ein („Obere Morgen“). Auf dieser kommen wir nach wenigen hundert Metern wieder an den Ausgangspunkt zurück.

Strecke, ZEIT, KARTE und einkehrmöglichkeit

Strecke: Circa 11,0 Kilometer, circa 3,5 Stunden reine Gehzeit. Circa die Hälfte in lichtem Mischwald.

In der Freizeit- und Tagungsstätte Nordalb sind das ganze Jahr über Seminare und Veranstaltungen von Kirche im Aufbruch e.V. sowie anderen Veranstaltern und Gruppen. Jeden Sommer bauen kirchliche Gruppen für die Teilnahme an Vorträgen und Seminaren eine Zeltstadt auf, Dieses Jahr vom 3. bis 11. August.

Einkehrmöglichkeit: Das Nordalbheim der Feuerwehr Deggingen ist laut deren Homepage von Ostern bis Anfang November sonn- und feiertags für Wanderer und Naturliebhaber geöffnet (mit Bewirtung). Vor Ort: Tel. 0157/31349957.

Empfohlen zum Mitnehmen: Karte Geislingen / Blaubeuren, Wandern und Rad fahren, 1:35 000, Landesamt für Geoinformation, 5,20 Euro, Internet: www.lgl-bw.de