Auch Diagonalangreiferin Krystal Rivers kann das Ausscheiden nicht verhindern. Foto: Baumann

Das Wunder bleibt aus: Die Stuttgarter Volleyballerinnen verlieren das Viertelfinal-Rückspiel bei Igor Gorgonzola Novara mit 0:3. Grund zu übergroßer Enttäuschung ist dies allerdings nicht.

Die Hoffnung war nur klitzeklein, aber trotzdem vorhanden. Auch bei Maria Segura Palléres. „Noch ist alles offen“, sagte die Kapitänin des Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart vor dem Rückspiel im Viertelfinale der Champions League bei Igor Gorgonzola Novara. Und dann ist doch alles recht schnell vorbei gewesen. Nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel hatte der Außenseiter dem italienischen Top-Team in den ersten zwei Sätzen nur wenig entgegenzusetzen. Igor Gorgonzola Novara gewann die beiden Durchgänge mit 25:18 und 25:19 – und machte somit bereits den Einzug ins Halbfinale perfekt.

„Diesmal war ein großer Qualitätsunterschied zu sehen. Unser Gegner hat auf diesem Niveau viel mehr Erfahrung als wir, weil es derartige Spiele in der italienischen Liga jede Woche gibt“, sagte MTV-Coach Faruk Feray, der erneut Cheftrainer Tore Aleksandersen (erholt sich vom Beginn einer neuen Krebstherapie) vertrat, „allerdings haben wir das Viertelfinal-Duell nicht in Novara verloren – sondern schon im Hinspiel.“

In der Scharrena hatte der deutsche Meister den ersten Satz gewonnen und danach die eine oder andere Chance liegen gelassen. Auch in Novara startete Allianz MTV Stuttgart gut, lag schnell mit 7:4 vorne. Doch dann machte der Favorit ernst. Vor allem die türkische Diagonalangreiferin Ebra Karakurt (1,96 Meter) punktete fast nach Belieben. Nach dem 13:20-Rückstand machten die Stuttgarterinnen, die von rund 60 im eigenen Bus angereisten Fans unterstützt wurden, zwar vier Zähler nacheinander, mehr war allerdings nicht drin.

Der Stolz überwiegt bei Kim Renkema

Auch im zweiten Durchgang führten die Gäste mit 6:5, um am Ende doch erneut chancenlos zu sein. „Wir sind wirklich glücklich“, meinte Novaras Trainer Stefano Lavarini, während seine Spielerinnen den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale feierten, „wir machen nicht viele Fehler und haben die Stuttgarter Diagonalangreiferin Krystal Rivers gut unter Kontrolle. Es ist eine gute Leistung von uns – in allen Bereichen.“

Der dritte Satz war dann eine Formsache, nach dem 21:25 endete die Saison der Stuttgarterinnen in der Königsklasse mit einer klaren Niederlage – die aber keinen Grund zu übergroßer Enttäuschung bietet. „An diesem Abend war ein Klassenunterschied zu sehen. Wir haben nicht unsere beste Leistung gezeigt, sind gegen einen besseren Gegner verdient ausgeschieden“, sagte Sportchefin Kim Renkema, „trotzdem können wir stolz auf unser Abschneiden in der Champions League sein. Es war eine tolle Reise.“