Kim Renkema: Die Sportchefin von Allianz MTV Stuttgart kämpft schon lange vor dem Saisonstart um eine möglichst gute Ausgangsposition. Foto: Baumann

Erst die Champions League, jetzt der Supercup: Warum sich die Stuttgarter Volleyballerinnen schon wieder über eine Entscheidung der Volleyball-Bundesliga ärgern.

Stuttgart - Der Frustpegel steigt von Tag zu Tag. Bisher haben sich die Stuttgarter Volleyballerinnen nur darüber aufgeregt, dass der sichere Platz in der Gruppenphase der Champions League nach dem Saison-Abbruch Mitte März an den SSC Schwerin ging und sie selbst den kostspieligen und riskanten Weg über die Qualifikation gehen müssen. Doch nun gibt es neuen Ärger.

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Der Grund: Der nächste Supercup wird ohne Allianz MTV Stuttgart stattfinden. Der Dresdner SC, der als Pokalsieger gesetzt war, trifft auf den SSC Schwerin – dabei hätte der Vorstand der Volleyball-Bundesliga (VBL), weil es wegen der Corona-Krise keinen Meister 2020 gibt, auch anders entscheiden können. Zum Beispiel für ein Dreier-Turnier um den Supercup. Oder für ein Losverfahren. Oder einfach für den Meister von 2019 und damit für Allianz MTV Stuttgart. „Alles wäre fairer gewesen als die nächste politische Entscheidung zu Gunsten des SSC“, sagt Sportchefin Kim Renkema, „so wird nur noch mehr Unfrieden gestiftet.“ Und das will sich der Verein nicht länger gefallen lassen.

Renkema: „Mir war klar, dass der Abbruch für uns teuer wird“

Noch immer warten die Stuttgarter auf eine schriftliche Erklärung der VBL zum Beschluss über die Nennung für die Königsklasse. „Wenn wir die Protokolle endlich haben, werden wir sie rechtlich prüfen lassen“, sagt Kim Renkema, die auch sonst deutliche Worte wählt. „Als die Saison zwei Tage vor dem letzten Spiel der Hauptrunde zwischen Schwerin und uns vorzeitig beendet wurde, war mir klar, dass dieser Abbruch für uns teuer wird“, erklärt die MTV-Sportchefin, „der SSC lag damals einen Punkt vor uns und ich wusste, dass uns dies zum Verhängnis werden würde. Was mich gewaltig stört, ist die Tatsache, dass der SSC Schwerin tatsächlich meint, die nun getroffenen Lösungen seien fair. Doch für mich sind nur Entscheidungen gerecht, die auf dem Spielfeld fallen.“ Das sieht auch Aurel Irion so. „Es gibt bei diesen Beschlüssen der VBL keinerlei Transparenz“, sagt der Geschäftsführer von Allianz MTV Stuttgart, „das alles ist nebulös und komisch – wie so vieles in der Bundesliga.“

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