Trotz der strengen Hygienemaßnahmen hat es nun auch Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart getroffen. Foto: Baumann

Das Team des Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart befindet sich komplett in Quarantäne, das Spiel am Sonntag beim SC Potsdam ist abgesagt.

Stuttgart - Das Coronavirus hat nun auch den Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart infiziert. Mehrere Spielerinnen wurden positiv getestet. Die genaue Anzahl der Betroffenen und deren Namen wollte der Verein nicht nennen. Das Bundesliga-Spiel an diesem Sonntag beim SC Potsdam wurde abgesagt, ob das Duell in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League am nächsten Donnerstag in Winterthur gegen Dinamo Moskau stattfinden kann, ist höchst fraglich. „Allen im Volleyball war bewusst, dass dieses Szenario eintreten kann. Wir haben zwar gehofft und gewünscht, dass es uns nicht erwischt. Doch jetzt ist es anders gekommen“, sagt Aurel Irion, der Geschäftsführer von Allianz MTV Stuttgart, „nun geht es in erster Linie um die Gesundheit der Spielerinnen. Wir hoffen, dass es bei keiner einen schwereren Verlauf gibt.“

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Alle Volleyballerinnen des Bundesliga-Kaders, alle Trainer und Betreuer sind zuletzt regelmäßig einmal pro Woche getestet worden, zudem sah das Sicherheitskonzept Tests bei Personen vor, die Symptome aufweisen. „Bei den nun Betroffenen liegen die Fälle unterschiedlich“, sagt Aurel Irion, „es gibt Spielerinnen, die Symptome zeigen, aber auch welche, bei denen das nicht so ist.“ Vorsorglich hat sich das ganze Team in Quarantäne begeben, wie lange diese andauern wird, hängt vom Verlauf, weiteren Tests und den Vorgaben der Behörden ab. „Wir sprechen uns eng mit dem Gesundheitsamt ab“, erklärt der Geschäftsführer, „und wir werden dessen Anweisungen strikt befolgen.“

Der Terminplan ist prall gefüllt

Allianz MTV Stuttgart ist der dritte Frauen-Bundesligist, den es erwischt hat. Zunächst musste der Dresdner SC mitten in der Saisonvorbereitung in Quarantäne, nachdem eine Akteurin von Testspielgegner Chemik Police/Polen positiv getestet worden war. Und am vergangenen Wochenende fiel die Partie von NawaRo Straubing beim VC Wiesbaden aus, weil es im Umfeld des Straubinger Teams einen positiven Fall gegeben hatte. Vier Spielerinnen, die als unmittelbare Kontaktpersonen galten, mussten daraufhin in Quarantäne. „Wir kämpfen weiter und geben ganz sicher nicht auf“, sagt Aurel Irion, „doch ich habe angesichts des prall gefüllten Terminplans größte Sorgen, ob es uns gelingen kann, die Saison ordnungsgemäß zu Ende zu bringen – erst recht, da einige Vereine auch noch international spielen.“

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Schon vor dem Start der Runde, die noch nicht mal zwei Wochen alt ist, hatte MTV-Trainer Giannis Athanasopoulos auf die Frage, wovor er am meisten Angst habe, geantwortet: „Dass mein Team in Quarantäne muss. Weil danach noch einmal dieselbe Zeit nötig ist, um wieder das Niveau zu erreichen, das man vor der Zwangspause hatte. Mit einem fairen Wettbewerb hat das nichts zu tun, gleichzeitig muss allen klar sein, dass es keine normale Saison wird. Das Virus wird auch die Bundesliga infizieren.“ Genau so ist es nun gekommen. „Sportlich wirft uns diese Situation logischerweise zurück. Wie weit, das ist offen“, sagt Geschäftsführer Aurel Irion, „doch augenblicklich sind andere Dinge noch wichtiger. Zuallererst hoffen wir, dass alle betroffenen Spielerinnen die Infektion gut überstehen werden.“