Novak Djokovic genießt seine Bühne in Wimbledon sichtlich. Foto: dpa/Adam Davy

Novak Djokovic rauscht nur so durchs Turnier, er hat seinen dritten Wimbledon-Titel in Serie fest im Visier. Beim Einzug ins Halbfinale wurde er nicht groß gefordert.

London - Der Topfavorit ist in Wimbledon auf Kurs, Novak Djokovic fehlen nur noch zwei Siege zum historischen 20. Grand-Slam-Titel. Am Mittwoch musste der Weltranglistenerste aus Serbien für den Einzug in sein zehntes Halbfinale in London nicht einmal sein bestes Tennis zeigen. Den dritten Titel in Serie an der Church Road hat er nach seinem 100. Sieg auf Rasen fest im Visier.

„Es war ein solides Match“, sagte der im Viertelfinale nicht immer sattelfeste Tour-Dominator nach dem 6:3, 6:4, 6:4 gegen den oft zu ängstlichen Ungarn Marton Fucsovics. „Ich liebe diesen Sport mit meinem ganzen Körper, meinem Herzen und meiner Seele“, sagte er angesprochen auf seine Rekordjagd: „Manchmal sehen die Dinge surreal aus, aber für mich ist nichts selbstverständlich. Es ist eine riesige Inspiration für mich, Geschichte zu schreiben. Machen wir weiter.“

Nun gegen Shapovalov

In seinem 41. Major-Halbfinale trifft Djokovic, der in diesem Jahr schon in Melbourne und Paris triumphiert hatte, auf Denis Shapovalov. Der 22-Jährige rang den Russen Karen Chatschanow 6:4, 3:6, 5:7, 6:4, 6:1 nieder und erreichte als erst dritter Kanadier das Wimbledon-Halbfinale.

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Nur den ersten Satz seines Auftaktmatches gegen die britische Nachwuchshoffnung Jack Draper (19) hat Djokovic bislang abgeben müssen. Seither rauscht er ungefährdet durchs Turnier und seinem sechsten Wimbledonsieg entgegen. Mit diesem Erfolg könnte Djokovic ein großes Karriereziel erreichen. Es wäre sein 20. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier insgesamt, damit würde er mit den gemeinsam führenden Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien) gleichziehen. 

Großes Ziele vor Augen

Damit wahrte Djokovic auch die Chance, als einziger Tennisprofi neben Steffi Graf 1988 den Golden Slam schaffen, den Gewinn aller vier Major-Turniere in einem Jahr sowie die Goldmedaille im Olympia-Einzel. In Melbourne und Paris hat der 34-Jährige in dieser Saison schon triumphiert.

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Im Viertelfinale am Mittwoch sah bis zum 5:0 im ersten Satz alles nach einer weiteren Machtdemonstration Djokovics aus. Doch dann ließ er Fucsovics besser ins Spiel kommen, auch weil der Titelverteidiger phasenweise Konzentrationsschwächen offenbarte und ungewohnt leichtfertige Fehler beging. Doch als es wichtig wurde, stach der „Djoker“ wieder unbarmherzig zu. Mit einem lauten Schrei begleitete er den Gewinn des zweiten Satzes.

Fucsovics fehlte in seinem ersten Viertelfinale bei einem Grand Slam der nötige Mut, um den Topfavoriten wirklich in ernsthafte Gefahr zu bringen - Chancen gab es genug. Nach 2:16 Stunden beendete Djokovic das Match.