Die DBB-Auswahl stand vor leeren Rängen in der Saitama Super Arena erst zum dritten Mal überhaupt in der Runde der besten Acht bei Olympia. Foto: AFP/ARIS MESSINIS

Auch im dritten Versuch ist für die deutschen Basketballer im Viertelfinale der Olympischen Spiele Schluss. Europameister Slowenien hat hingegen weiter alle Chance auf eine Medaille.

Saitama - Deutschlands Basketballer sind im olympischen Viertelfinale am übermächtigen Europameister Slowenien um NBA-Superstar Luka Doncic gescheitert. Durch das 70:94 (37:44) am Dienstag in Saitama verpasste das Team von Bundestrainer Henrik Rödl die erstmalige Qualifikation für ein Halbfinale bei Sommerspielen. Während die Slowenen am Donnerstag gegen Frankreich oder Italien um den Einzug ins Endspiel kämpfen, endete für die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds der insgesamt gute Sommer mit einer Enttäuschung. Bester Werfer war Maodo Lo mit elf Punkten. Doncic kam auf 20 Zähler und glänzte mit elf Vorlagen als Ballverteiler.

„Wenn man so ein Spiel verliert, ist man erst mal enttäuscht. Es dauert aber nicht lange, bis man sich zurücklehnen kann und sagt: das war ein ganz besonderer Sommer“, sagte Rödl und musste trotzdem anerkennen: „Das war ein Gegner, den wir am Ende nicht unter Kontrolle bekommen konnten.“ Danilo Barthel ergänzte: „Es ist nicht einfach, gleich nach einer Niederlage den Kopf hochzuhalten.“ Trotzdem gehe er „mit einem guten Gefühl nach Hause, dass sich die ganze Ackerei gelohnt hat“, sagte der Flügelspieler: „Wir haben Basketball-Deutschland gut vertreten, deswegen werden wir mit ein, zwei Tagen Abstand wieder ein sehr gutes Gefühl haben.“

Slowenen stellen deutsche Mannschaft vor Probleme

Die in der Gruppenphase ungeschlagenen Slowenen starteten stark und stellten die deutsche Mannschaft durch ihre lückenlose Verteidigung vor große Probleme. In der Offensive fand der 22-jährige Doncic allerdings nicht so ins Spiel wie noch zuletzt. Gegen Argentinien hatte der Guard, der bei den Dallas Mavericks die Führungsrolle von Dirk Nowitzki übernommen hat und derzeit einer der besten Spieler der Welt ist, noch alleine für 48 Punkte gesorgt. Nun traf er bis zur Halbzeit lediglich drei seiner zehn Würfe und verbuchte sechs Zähler.

Das störte die Slowenen allerdings wenig, da andere Spieler wie Zoran Dragic einsprangen und schnell für eine komfortable Führung sorgten. Im zweiten Viertel kamen die Deutschen besser in die Begegnung und gingen nach drei erfolgreichen Dreiern von Maodo Lo innerhalb von nur 78 Sekunden in Führung (32:31). Als es aus der Distanz anschließend nicht mehr klappte und es an spielerischen Lösungen mangelte, zogen die Slowenen bis zur Pause wieder etwas deutlicher davon.

Zum dritten Mal in der Runde der besten Acht bei Olympia

Die DBB-Auswahl stand vor leeren Rängen in der Saitama Super Arena erst zum dritten Mal überhaupt in der Runde der besten Acht bei Olympia. 1984 in Los Angeles gab es das Aus gegen Gastgeber USA, acht Jahre später in Barcelona war die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten eine Nummer zu groß. In Japan reichte ein Sieg in der Vorrunde gegen Nigeria, um sich als einer der zwei besten Gruppendritten für die K.o.-Phase zu qualifizieren. Die beiden anderen Begegnungen gegen Italien und den Medaillenkandidaten Australien gingen verloren.

Gegen Slowenien wurde es in der zweiten Halbzeit hitziger. Lo trug eine blutende Wunde davon, Doncic bekam auf der Gegenseite einen Ellenbogen ins Gesicht und diskutierte mehrfach mit den Referees über vermeintlich strittige Situationen. Der favorisierte Europameister verteidigte einen Vorsprung von rund zehn Punkten, ohne zu viele Kräfte zu verschwenden. Bis in die Schlussphase kam nie das Gefühl auf, dass Deutschland erneut gefährlich nah kommen könnte. Stattdessen spielten die Slowenen ihre Extraklasse aus - und sorgten für eine am Ende doch deutliche Niederlage der deutschen Auswahl.