Hansjörg Fritz weiß, wann er sich wo einmischen darf. Foto: /Horst Rudel

Am Donnerstag beginnt das 37. Wendlinger Zeltspektakel mit einem Auftritt der Austropoplegende Wolfgang Ambros.

Wendlingen - Die Rechnung ist faszinierend: Zählt man alle Urlaubstage zusammen, die Hansjörg Fritz in seinem Leben für das Wendlinger Zeltspektakel geopfert hat, hätte er mittlerweile rund ein Jahr daheim bleiben können. In diesem Jahr gibt es bereits die 37. Ausgabe des ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern organisierten Kulturfestivals, das einst mit dem Konzert einer Wendlinger Jugendband mit dem schönen Namen Hoffnungslos begann. Hansjörg Fritz ist – ebenso wie Michael Pukrop – seit dem ersten Konzert mit dabei.

Zumindest eine Woche davor und zwei, drei Tage nach dem Festival sind er und seine rund 20 Mitstreiter – beim Festival selbst sind dann sogar rund 80 Ehrenamtliche im Einsatz – damit beschäftigt, zunächst das rund 800 Personen fassende Zelt und den Gastrobereich neben dem Wendlinger Schwimmbad aufzubauen. An den Festivaltagen, jeweils von Donnerstag bis Sonntag, sorgen sie dann dafür, dass sich die verpflichteten Künstler wohlfühlen. Schließlich wird die gesamte Infrastruktur wieder abgebaut.

Er hat vom Zeltspektakel noch lange nicht genug

60 Jahre ist Hansjörg Fritz mittlerweile alt – doch vom Wendlinger Zeltspektakel hat er noch lange nicht genug. „Man könnte ja glauben, dass das mit den Jahren immer anstrengender wird“, plaudert Fritz ein bisschen aus dem Nähkästchen. Aber genau das Gegenteil sei der Fall: Habe man sich früher im Organisationsteam noch basisdemokratisch und gelegentlich sehr heftig über jede Kleinigkeit gestritten, so sei nun eine gewisse Altersmilde bei vielen Mitstreitern zu erkennen. Zudem wisse jeder, was er zu tun habe – und wo er sich besser nicht einmischen sollte.

Am Donnerstag, 10. Oktober, geht es los. Allerdings: Wer noch keine Karten für den Eröffnungsabend hat, kann sich gleich etwas anderes vornehmen. Denn das Konzert mit der Austropoplegende Wolfgang Ambros ist längst ausverkauft.

Gute Chancen für Kurzentschlossene

Besser sieht es für Kurzentschlossene an den restlichen drei Abenden aus, wobei Hansjörg Fritz fest davon ausgeht, dass auch die Pink-Floyd-Coverband Echos am Freitagabend vor einem ausverkauften Haus, pardon, Zelt spielen wird.

Im Bemühen, auch Angebote für das etwas jüngere Publikum aus der Region zu machen, haben die Festivalorganisatoren den Samstag für Andreas Kümmert und seine Band reserviert. Kümmert hat im Jahr 2013 vor allem Dank seiner fulminanten Stimme die Fernsehshow „The Voice of Germany“ gewonnen.

Während diese drei Konzerte jeweils um 20 Uhr beginnen, kommen die Freunde von dem Travestiestar Frl. Wommy Wonder am Sonntag, 13. Oktober, bereits um 19 Uhr auf ihre Kosten. Großer Beliebtheit erfreut sich auch der Frühschoppen am Sonntag, der um 11 Uhr mit Kinderbasteln beginnt. Um 13 Uhr spielt dann bei freiem Eintritt die Basement Bigband. Am Sonntagabend beginnen Fritz und seine Helfer dann wieder mit dem Abbau – und freuen sich auf die 38. Ausgabe.