Die Esslinger Ausländerbehörde kann derzeit nur sehr dringende Fälle bearbeiten. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski/Lichtgut/Leif Piechowski

Viele Langzeitkranke und ein positiver Coronafall: Die Esslinger Ausländerbehörde kann nur noch dringende Fälle bearbeiten, weil zu viel Personal ausfällt.

Esslingen - In der Ausländerabteilung des Esslinger Ordnungs- und Standesamtes arbeiten normalerweise 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Arbeitsfähig sind davon seit dieser Woche aber nur zwei. Mehrere Beschäftigte sind schon seit Längerem krankgeschrieben, ein positiver Coronafall in der Abteilung hat die Situation jetzt noch zusätzlich verschärft und einen erheblichen Personalengpass verursacht.

Denn die bestätigte Coronainfektion hat auch dazu geführt, dass sich vier weitere Kolleginnen und Kollegen bis auf Weiteres in häuslicher Quarantäne befinden. Behördenbesucher sind von den Maßnahmen aber nicht betroffen und wurden vom Gesundheitsamt nicht als relevante Kontaktpersonen eingestuft.

Nur die notwendigsten Anliegen werden bearbeitet

Auswirkungen hat die Situation dennoch auf die Bürgerinnen und Bürger, denn derzeit kann die Abteilung nur die notwendigsten und dringlichsten Anliegen bearbeiten. Man versuche zwar, jene Personen, die online einen Vor-Ort-Termin im Behördenzentrum Beblinger Straße gebucht haben, über eine Absage zu informieren, so der Sprecher der Stadt, Roland Karpentier. Es könne aber sein, dass die Betroffenen gar nicht oder nicht mehr rechtzeitig informiert werden und dann umsonst ins Amt kommen. „Am besten man fragt vorher nochmals nach, ob der Termin auch stattfindet.“

Anders als in anderen Bereichen können die Ausfälle in der Ausländerabteilung nicht ohne Weiteres kompensiert werden. „Bei der Sachbearbeitung in dieser Abteilung sind spezielle Fachkenntnisse im Ausländerrecht zwingend erforderlich“, erklärt Amtsleiter Jochen Schilling. Die Hotline und ein Schalter sind zwar besetzt. „Es können bei nur zwei Mitarbeitenden mit der nötigen Fachkenntnis aber nur die allernotwendigsten Anliegen bearbeitet werden“, bittet Schilling um Verständnis. Roland Karpentier betont, dass „andere Abteilungen ja gerne helfen würden, aber das ist leider nicht möglich“.

Nächste Woche Betrieb mit halber Personalstärke möglich

Der Amtsleiter Jochen Schilling, der selbst als Sachbearbeiter aushilft, zeigt sich zuversichtlich, dass nächste Woche wenigstens mit halber Personalstärke wieder gearbeitet werden kann. Die Mitarbeitersituation in der Ausländerabteilung war auch ohne Krankheitsfälle angespannt. „Viele Stellen können nicht besetzt werden und die Fluktuation ist hoch“, berichtet der Sprecher Roland Karpentier.