Vicky Leandros wurde bei „The Masked Singer“ enttarnt. Foto: dpa/Willi Weber

1972 gewann Vicky Leandros den Grand Prix Eurovision - im Jahr 2020 wollte sie einen anderen Wettbewerb für sich entscheiden. Im Halbfinale von „The Masked Singer“ ist allerdings Schluss für die Sängerin. Ihre Enttarnung ist vor allem für einen Musiker unangenehm.

Köln - Welch ein Katzenjammer: Schlagerstar Vicky Leandros („Ich liebe das Leben“) ist in der ProSieben-Show „The Masked Singer“ enttarnt worden. Die 68-Jährige steckte in einem flauschigen Katzenkostüm und hatte mit ihren Auftritten sogar Kurs auf das Finale der Musiksendung genommen - am Montagabend aber bekam sie zu wenige Stimmen der Zuschauer. Die Folge: Die Katze musste ihre wahre Identität preisgeben. „Ich hätte mich gefreut, auch weiter zu machen“, gab Leandros zu, die 1972 für Luxemburg den ersten Platz beim Grand Prix Eurovision de la Chanson errungen hatte. „Auf der anderen Seite bin ich auch das Leid dieser Maske ein bisschen los.“ Es sei wirklich nicht leicht gewesen, darunter zu singen.

Leandros kann man als Legende im Schlagergeschäft bezeichnen. Mittlerweile blickt die als Vassiliki Papathanasiou auf Korfu geborene Griechin auf eine mehr als 50 Jahre währende Karriere mit mehr als 55 Millionen verkauften Tonträgern zurück. Eine Auswahl ihrer Hits: „Ich liebe das Leben“, „Dann kamst du (Après toi)“, „Theo, wir fahr’n nach Lodz“ und für Schlager-Feinschmecker sicherlich auch „Die Bouzouki klang durch die Sommernacht“.

Umso peinlicher war die Enthüllung der Katzen-Identität für Musiker Rea Garvey (47), der im Rateteam saß. Er hatte nach den Auftritten des Tieres getönt, es handle sich „niemals im Leben“ um Vicky Leandros. „Das ist eine Person, die gerne singt“, erklärte er. „Aber es ist keine Profisängerin. Auf jeden Fall.“ Tja.

Es hatte einige Hinweise gegeben

Gegen Ende schwante Garvey bereits, dass er sich mit seiner Analyse verirrt haben könnte. „Ich hoffe, dass du jemand bist, der mir verzeihen kann“, sagte er kleinlaut vor der Enttarnung. „Aber die Griechen, die verzeihen nicht so schnell.“ Seine beiden Kollegen Sonja Zietlow (52) und Bülent Ceylan (44) hatten dagegen eindeutig auf Leandros getippt. Ceylan führte dafür seine Mutter als Kronzeugin ins Feld. Anschließend bat er postwendend um ein Autogramm.

Tatsächlich hatte es einige Hinweise gegeben. Als Indiz zeigte Moderator Matthias Opdenhövel (50) etwa ein Daumenkino, in dem sich ein Kleid gelb einfärbte - Leandros hatte mal das Lied „Maria mit dem gelben Kleid“ gesungen. Auf dem Jackett der Katze, deren Stil an Modezar Karl Lagerfeld erinnerte, stand „Life is Love“ - ein Hinweis auf ihren Evergreen „Ich liebe das Leben“.

Tolle Auftritte in der Fernsehshow

Leandros hatte in der Show tolle Auftritte hingelegt. Im Halbfinale am Montag etwa mit dem Lied einer anderen Grande Dame des Show-Geschäfts: Die Katze sang „Believe“ von Cher, begleitet von einem Klavier. „Was für ein Abenteuer, was für ein Spaß“, bilanzierte Leandros am Ende. Ihre Begründung, sich nach all ihren Erfolgen noch einmal darauf einzulassen: „Ich bin ein neugieriger Mensch, weiterhin.“ Allerdings habe sie „alle“ anlügen müssen, um ihre Teilnahme an der Show geheim zu halten. „Wenn die mich sehen, die werden nie mehr mit mir sprechen.“ Selbst engste Freunde habe sie angeschwindelt.

Bei „The Masked Singer“ singen Promis in aufwendigen Kostümen und versuchen, dabei nicht enttarnt zu werden. Wenn die Zuschauer sie aus der Show wählen, müssen sie allerdings die Maske ablegen. Leandros verpasste durch ihr Ausscheiden ganz knapp den Sprung ins Finale in der kommenden Woche. Dort treten nun das Skelett, das Nilpferd, der Anubis, die Erdmännchen und das Alien an. Als Tipp für das Skelett wird Sängerin Sarah Lombardi heiß gehandelt, bei den Erdmännchen das Paar Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis. Vor Leandros waren bereits Veronica Ferres (als Biene), Jochen Schropp (als Hummer), Sylvie Meis (als Alpaka) und Wigald Boning (als Frosch) ausgeschieden.