Borna Sosa war zuletzt Anfang November für den VfB Stuttgart am Ball. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Er gehört zu den wichtigsten Spielern im aktuellen Kader des VfB Stuttgart – fehlt aber weiterhin. Wann kann Borna Sosa ins Training einsteigen? Wir haben nachgefragt.

Trainingseinheit um Trainingseinheit spult das Team des VfB Stuttgart seit Mitte Dezember ab – alles dem mit dem einen Ziel: Die Basis zu legen für gute Leistungen und Ergebnisse in den restlichen 19 Partien dieser Bundesligasaison, die mit den Klassenverbleib enden soll. Klar ist: Um am Ende im sicheren Hafen anzukommen, benötigt der VfB so viele topfitte Spieler wie möglich. Ein Problem: Einer der eigentlich besten VfB-Profis fehlt dem Team seit Wochen.

Borna Sosa spielte zunächst mit Kroatien die Weltmeisterschaft in Katar – und war dort bis fast zum Ende des Turniers dabei. Die Kroaten wurden Dritter, Sosa kam in fünf von sieben Spielen zum Einsatz und durfte im Anschluss die Feierlichkeiten in seiner Heimat genießen. Über diesen Erfolg freute man sich auch in Stuttgart. Allerdings: Sosas Einsatz für sein Nationalteam blieb nicht ohne Folgen.

Nach dem verdienten Urlaub im Anschluss an die WM hätte Sosa mittlerweile schon wieder einsteigen sollen ins VfB-Training. Das verhindern derzeit aber muskuläre Beschwerden. „Borna ist bei der WM mit Kroatien über die volle Distanz gegangen und hat nun im Ergebnis mit Adduktorenproblemen zu tun“, berichtet Fabian Wohlgemuth. Der Sportdirektor des VfB steht wie der Trainer Bruno Labbadia in Kontakt mit dem Linksverteidiger – kann aber derzeit nicht genau sagen, wann Sosa im Kreis der Mannschaft begrüßt werden kann.

Schon Probleme in der Sommervorbereitung

„Wir hoffen, dass Borna möglichst bald zur Mannschaft stoßen und ins Training einsteigen kann“, sagt Wohlgemuth, „ob das noch hier in Marbella der Fall sein wird, ist aktuell offen.“ Beim VfB sehnt man den 24-jährigen Kroaten zwar herbei, will aber auch keine gesundheitlichen Risiken eingehen. Zumal Sosa schon in der Hinrunde unter unguten Vorzeichen in die Spiele gegangen ist.

Auch in der Sommervorbereitung fehlte der Mann mit dem feinen linken Fuß lange, das erste Saisonspiel gegen RB Leipzig verpasste er wegen Adduktorenbeschwerden. Dann aber absolvierte er trotz der teils fehlenden Grundlagen zwölf der bislang 15 Bundesligapartien. Hinzu kam dann die WM in Katar, wo es Sosa unter anderem mit Topstars wie Neymar (beim Sieg über Brasilien im Viertelfinale) und Lionel Messi (bei der Niederlage gegen Argentinien im Halbfinale) zu tun bekam.

Bei der Genesung hat der Club Geduld

Fabian Wohlgemuth sagt auch aufgrund dieser Vorgeschichte: „Wir wollen sicherstellen, dass er vollständig wiederhergestellt in unseren Kreis zurückkehrt.“ Natürlich auch, weil das, was Bruno Labbadia seinen Spielern aktuell abverlangt und dann auch in den Partien der Bundesliga sehen will, mit einer eingeschränkten Leistungsfähigkeiten quasi nicht zu bewerkstelligen ist.

Unter Zeitdruck will man beim VfB die Genesung des so wichtigen Spielers daher nicht setzen – auch wenn Labbadia derzeit um jede Verstärkung in seinem Kader froh ist. „Wir geben ihm die nötige Zeit und sind wir mit den Ärzten, bei denen er sich in München behandeln lässt, in engem Austausch“, sagt Fabian Wohlgemuth über Borna Sosa – und hofft dennoch, dass der Kroate schnell ebenfalls Trainingseinheiten sammeln kann.

Immerhin: Um einen möglichen Wechsel des starken Flankengebers ist es zuletzt eher ruhig geworden. Als einer derjenigen, der dem VfB bei einem Transfer eine hohe Millionensumme einbringen kann, gilt Sosa trotz der aktuellen Probleme aber weiterhin.