Waldemar Anton (in Weiß-Rot) soll mehr Wucht in die Abwehraktionen des VfB bringen. Foto: imago//Oliver Zimmermann

Bisher hat der VfB Stuttgart sieben seiner neun Gegentore in der Bundesliga nach Standardsituationen kassiert. Der Trainer Pellegrino Matarazzo hat das Problem erkannt – und stellt die Defensive um.

Stuttgart - Mit 13 geschossenen Toren bei neun Gegentreffern liegt der VfB Stuttgart nach acht Bundesligapartien auch in puncto Tordifferenz vor dem Samstagsspiel in Hoffenheim gut im Rennen. Und doch gibt es bei der Defensivarbeit der Stuttgarter einen auffälligen Makel: Schließlich hat das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo sieben seiner neun bisherigen Gegentore nach Standards – also Ecken, Elfmeter und Freistöße des Gegners – hinnehmen müssen. Zuletzt traf der Frankfurter David Abraham gegen den VfB im Anschluss an einen Eckball ganz frei per Kopf zum 2:2-Endstand.

Matarazzo ist sich des Problems bewusst

Der Stuttgarter Chefcoach ist sich des wunden Punktes in seiner Verteidigung bewusst: „Wir haben in den letzten Spielen nicht die körperlich größtmögliche und kopfballstärkste Elf auf den Platz geschickt“, sagt der 42-Jährige: „Es war uns bewusst, dass wir in diesem Bereich ein stückweit unterlegen sein könnten. Trotzdem haben wir uns für einen guten Spielfluss im Team und die Stärken neben den Standards entschieden.“

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Dass in Sinsheim nun wieder etwas mehr Robustheit ins VfB-Team einziehen dürfte, liegt auch am Ex-Hannoveraner Waldemar Anton, der im Spiel gegen die TSG Hoffenheim wieder zurück in der Stuttgarter Startelf erwartet wird.

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„Waldi ist sicherlich einer, der Wucht hat und der uns im defensiven Kopfballspiel guttut“, sagt Matarazzo, der allerdings sein komplettes Team für diesen Schwachpunkt sensibilisiert hat. „Wir haben den defensiven Standards im Training eine höhere Aufmerksamkeit geschenkt“, sagt der Chefcoach, der weiß, dass es bei allem offensiven Elan ohne eine stabile Deckung für den Aufsteiger nicht gehen wird: „Wir sind an diesem Thema dran – und ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen eine Stabilisation beobachten können, was defensive Standards angeht.“