Sebastian Brunner, der mit seiner Rede auf der Mitgliederversammlung 2019 viele Mitglieder bewegt hatte, absolvierte später ein Praktikum beim Club und ist nun einer der Protagonisten im Video zur Aktion. Foto: imago images/Michael /Weber

Der VfB Stuttgart setzt sich gegen jede Form der Benachteiligung ein. Am „Tag der Erinnerung“ hielt der Club nicht nur eine Gedenkstunde ab, sondern positionierte sich auch klar. Auch ein Sondertrikot wird es geben.

Stuttgart - Bereits zum 18. Mal gedenkt der deutsche Fußball den Opfern des Nationalsozialismus. Immer am 27. Januar begeht man den „Tag der Erinnerung“, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.

Bereits vor Jahren hat der VfB vor seiner Geschäftsstelle eine Stele installiert, die an die aus dem Club ausgeschlossenen ehemaligen Mitglieder erinnert. VfB-Vizepräsident Rainer Adrion hielt dort eine Rede. „Unsere Historie ist uns Mahnung und zugleich Antrieb dafür, dass wir uns aktiv für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und für eine offene, vielfältige und faire Gesellschaft engagieren – eine Gesellschaft, in der für Menschen mit Behinderung die Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Teilhabe geschaffen werden“, betonte er.

Der Club beließ es aber nicht bei der Rede und der Gedenkstunde. Er kommunizierte zudem ein als Zeichen für mehr Inklusion und Vielfalt in der Gesellschaft zu verstehendes Statement von Präsident Claus Vogt und Thomas Hitzlsperger. „Der VfB Stuttgart ist eine große und bunte Gemeinschaft, in der jeder Mensch seinen Platz und seine Wertschätzung verdient hat. Wir sind sehr stolz darauf, mit der Mercedes-Benz Bank einen Hauptsponsor zu haben, der sich wie wir für Vielfalt einsetzt. Für dieses Engagement bedanken wir uns herzlich“, erklärt Thomas Hitzlsperger, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart.

Vogt sagt: „Viele Menschen mit Handicap erleben Diskriminierung und es ist immer noch nicht selbstverständlich, dass sie gleichrangig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Für Menschen mit Behinderungen gibt es zu viele Barrieren und noch immer zu viele Vorbehalte. Wir sind alle in der Pflicht, mehr Teilhabe sowie Gleichberechtigung zu schaffen.“

Um dieses Zeichen bundesweit sichtbar zu machen, wird der VfB im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit einem Sondertrikot auflaufen. „Jeder Mensch zählt – egal auf welchem Platz“ wird darauf zu lesen sein. Der Hauptsponsor verzichtet dafür auf seine Platzierung. Die von der Mannschaft getragenen Trikots werden danach für den guten Zweck versteigert.