Alexander Wehrle muss als Vorstandschef und Sportvorstand entscheiden, ob im Winter Spieler verkauft und verpflichtet werden. Foto: dpa/Marijan Murat

Der Vorstandschef Alexander Wehrle gibt an, der VfB Stuttgart müsse im Winter aus wirtschaftlichen Gründen keine Spieler verkaufen. Was heißt das für die Transferperiode?

Am kommenden Montag nimmt die Mannschaft des VfB Stuttgart die Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison in der Fußball-Bundesliga wieder auf – unter ganz neuen Voraussetzungen. Bruno Labbadia übernimmt mit einem teils neuen Trainerteam den Posten des Chefcoaches, anstelle von Sven Mislintat ist Fabian Wohlgemuth (bisher SC Paderborn) Sportdirektor. An den Trainingsstart schließt sich die Frage an: Wird sich auch das Team noch stark verändern bis zur Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 am 21. Januar (15.30 Uhr)?

„Wir sind handlungs- und wettbewerbsfähig“, betonte Alexander Wehrle gegenüber unserer Zeitung – und nahm damit Bezug auf die Diskussionen, der VfB müsse aus finanziellen Nöten heraus schon in den kommenden Wochen Transfererlöse generieren. Der Vorstandschef der VfB AG ergänzte: „Wir sind nicht gezwungen, im Winter Spieler zu verkaufen.“

Bei der WM im Schaufenster

Bedeutet das also, der VfB geht mit dem gleichen Kader wie bisher in die weitere Saison? Womöglich ergänzt durch den einen oder anderen Neuzugang? Mitnichten!

Denn nach wie vor gilt: Sollte es ein sehr gutes Angebot geben für einen der Stuttgarter Profis, womöglich gepaart mit einem dringenden Wechselwunsch einen Spielers, kommt auch ohne den ganz großen finanziellen Druck Bewegung in die Sache. An Hiroki Ito soll aktuell der italienische Club AS Rom Interesse haben, Borna Sosa steht bei der WM weiter im Schaufenster – es ist also alles andere als ausgeschlossen, dass sich beim VfB etwas tut.

Eine weitere Möglichkeit: Der VfB hat einen potenziellen Neuzugang im Auge, der kostet – und will davor finanzielle Ressourcen und einen Kaderplatz freimachen. Ablösefreie Spieler gibt es im Winter kaum, Leihen sind aber möglich. Ungeachtet dessen sagt Thomas Ignatzi, der Finanzvorstand der VfB AG: „Wir müssen in unser Kerngeschäft, und dazu gehört insbesondere die Profimannschaft, so investieren, wie es sportlich und ökonomisch sinnvoll ist.“ Er weist aber auch darauf hin, dass die Lage nach wie vor „herausfordernd“ sei.

Viele Kosten belasten die VfB AG

Durch die jüngsten Personalwechsel (Sportdirektor, Trainer, Co-Trainer) steigen die laufenden Kosten für den VfB zumindest vorläufig. Die Kosten und Einnahmeausfälle des Stadionumbaus sowie die Tilgung der Coronadarlehen belasten die AG zudem. Ob Hauptsponsor Mercedes weiter dabei bleibt, ist auch noch unklar. Deshalb rechnet der VfB auch damit, im Sommer dann wieder Transferüberschüsse generieren zu müssen.