Altehrwürdige Spielstätten, aber auch nagelneue Arenen: Die Stuttgarter Auswärtspartien in der Königsklasse finden an sehr unterschiedlichen Fußballorten statt. Wir stellen sie vor.
Madrid, Turin, Belgrad, Bratislava: Die Auswärtsspiele der Champions League werden den VfB in den kommenden Monaten durch ganz Europa führen – und in sehr unterschiedliche Stadien. Wir werfen einen Blick auf die Besonderheiten der vier Arenen, in denen die Stuttgarter in der Hauptrunde der Königsklasse auflaufen.
Estadio Santiago Bernabeu (Dienstag, 17. September, 21 Uhr – Real Madrid): Der Mythos Real war das Wunschlos vieler Stuttgarter – inklusive Trainer Sebastian Hoeneß, der nun mit seinem Team im fünfstöckigen Fußball-Tempel im Madrider Norden antreten wird. Nach dem Bau in den 1940er Jahren fasste das Stadion schnell 125 000 Zuschauer, inzwischen sind es nach mehreren Umbauten (neue Ränge kamen hinzu, Stehplätze wurden zu Sitzplätzen) rund 80 000. Benannt ist die Arena nach dem Madrider Vereinspräsidenten von 1943 bis 1978, gesehen hat sie schon mehrere denkwürdige Partien – oft mit ungutem Ausgang aus deutscher Sicht: 1982 verlor die DFB-Elf im Bernabeu das WM-Finale gegen Italien, 2010 der FC Bayern das Endspiel der Champions League gegen Inter Mailand.
Allianz Stadium (Dienstag, 22. Oktober, 21 Uhr – Juventus Turin): Die Heimspielstätte von Juventus Turin wurde auf dem Grundstück des altehrwürdigen und inzwischen abgerissenen Stadio delle Alpi im Norden der Stadt gebaut und 2011 eröffnet. Sie verfügt mit 41 501 Plätzen über eine verhältnismäßig geringe Kapazität und ist relativ eng und steil, was bei Stadien in Italien eher die Ausnahme ist. Markantes optisches Merkmal sind die beiden von weitem sichtbaren 86 Meter hohen Pfeiler an der Nord- und Südseite, die das Dach stützen. 2014 fand in der Arena das Endspiel der Europa League zwischen dem FC Sevilla und Benfica Lissabon (4:2) statt, seit 2017 hält der Versicherer Allianz die Namensrechte.
Stadion Rajko Mitic (Mittwoch, 27. November, 18.45 Uhr – Roter Stern Belgrad): Es geht ins Marakana von Belgrad, das seinen Spitznamen aufgrund der Ähnlichkeit zum Stadion in Rio de Janeiro in Sachen Größe und Bauart erhalten hat. Die in runder Form gehaltene Arena von Roter Stern war einst mit einem Fassungsvermögen von mehr als 110 000 Plätzen eines der größten Stadien der Welt. Heute finden noch 51 755 Zuschauer Platz, da einstige Stehplätze inzwischen in Sitzplätze umgewandelt sind. 1976 jagte Uli Hoeneß hier im EM-Endspiel von 1976 gegen die Tschechoslowakei seinen Elfmeter in den Belgrader Nachthimmel, seit 2014 trägt die Arena den Namen der jugoslawischen und serbischen Fußball-Größe Rajko Mitic – was auf der Hauptversammlung von Roter Stern beschlossen worden war. Übrigens: Das Stadion des Lokalrivalen Partizan liegt nur 500 Meter Luftlinie entfernt.
Nationales Fußballstadion (Dienstag, 21. Januar, 21 Uhr – Slovan Bratislava): Es ist die mit Abstand neueste Arena, in welcher der VfB antreten wird. Erst 2019 wurde nach fünfjähriger Bauphase das Narodny Futbalovy Stadion in der slowakischen Hauptstadt eröffnet, in dem auch die Nationalmannschaft gewöhnlich ihre Heimspiele austrägt. Trotz ihrer verhältnismäßig geringen Kapazität von 22 500 Plätzen verfügt die Arena über einen Unter- und einen Oberrang. Das VfB-Spiel in den Play-offs zur Europa League (1:0) bei Slovan Bratislava 2010 fand übrigens an anderer Stelle im Stadion Pasienky statt, das es noch immer gibt und das über 11 500 Plätze (davon 2000 überdachte) verfügt.
Den Abschluss der Hauptrunde wird der VfB indessen vor heimischem Publikum bestreiten: Am 29. Januar 2025 (21 Uhr) geht es im achten und letzten Spiel in der MHP-Arena gegen Paris Saint Germain.