Für den VfB Stuttgart bis nach Texas – rund 50 Fans des Bundesligisten machen die USA-Reise des VfB derzeit mit. Zwei von ihnen erzählen, was den Reiz ausmacht.
Besondere Anlässe erfordern besondere Maßnahmen. Oder anders gesagt: Sie bedingen sie. Oliver Schlicht jedenfalls musste Anfang der Woche von einem lieb gewonnenen Ritual vorübergehend Abschied nehmen. Als er am Montag auf den Weg machte, seinen geliebten VfB Stuttgart ein weiteres Mal zu begleiten, stieg er nicht in das liebevoll umgebaute und auf VfB getrimmte Feuerwehrfahrzeug – sondern in ein Flugzeug. Denn: Der 47-Jährige aus Bamberg ist einer von rund 50 Fans, die den Stuttgarter Bundesligisten auf dessen PR-Tour in die USA begleiten.
„Am Anfang war es eher eine Schnapsidee“, erinnert sich Oliver Schlicht an den Tag, an dem der VfB bekannt gab, zu Beginn der WM-Pause nach Austin/Texas zu reisen. Er war schon im Allgäu, in Kitzbühel, in Marbella, zu den Heimspielen kommt er im erwähnten Feuerwehrauto. Aber Austin?
Die dritte VfB-Reise des Jahres
Der Anruf eines Freundes aus dem oberfränkischen VfB-Fanclub „Rauhe Ebracht“ kam prompt: „Wie sieht’s aus?“ Also folgte nach Marbella im Frühjahr und dem Allgäu im Sommer nun also der Trip in die USA. Denn: „Wer weiß, wann der VfB so etwas mal wieder macht?“ Das letzte Trainingslager in dieser Kategorie führte den Club und seine Fans 2014 zum bis dahin letzten Mal nach Südafrika.
„Das war die tollste Reise, die ich mit dem VfB je gemacht habe“, erinnert sich Günther Mühlhäuser. Der Bäckermeister aus Heubach backt und vertreibt nicht nur das offizielle VfB-Brot – sondern ist auch einer der treuesten Fans. Die Auswärtspartie bei Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag war das 2028. VfB-Spiel, das er live gesehen hat. Auf den Trip nach Austin wollte er trotz der guten Südafrika-Erfahrungen eigentlich verzichten. Das Geschäft . . .
Vater und Sohn mit dem VfB unterwegs
Doch dann machte ihm die Familie einen Strich durch die Rechnung – und schenkte ihm den Trip nach Texas. Als am Montag der Flieger in Frankfurt abhob, saß er also doch neben seinem Sohn im Flugzeug gen Westen. „Die Nähe zum Bundesligateam ist in den Trainingslagern viel mehr ausgeprägt als sonst“, nennt er einen Grund, warum er immer wieder dem VfB-Tross hinterher reist. Ein anderer ist, Vor-Ort-Erkundungen mit der Liebe zum VfB zu verbinden. Auch für Austin gilt nämlich: „Wir werden nicht nur am Trainingsplatz stehen.“
Auch Oliver Schlicht, der sich mit zwei weiteren VfB-Fans in Austin eine Ferienwohnung gemietet hat, will was sehen von Land und Leuten. Freut sich darauf, amerikanische VfB-Fans kennenzulernen. Und ist also gemeinsam mit Vater und Sohn Mühlhäuser Teil der Stuttgarter Reisegruppe, die nun in Austin weilt.
Das Duo aus Heubach übrigens hatte dem Oberfranken etwas voraus. Oliver Schlicht musste sein Feuerwehrauto zuhause lassen. Ein Laib VfB-Brot hat es im Koffer dagegen in die USA geschafft.