Peilt den DFB-Pokalsieg an: VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Foto: imago/Jan Huebner

Am Montagmittag fand in Berlin die offizielle Übergabe des DFB-Pokals vor dem Finale zwischen dem VfB und Arminia Bielefeld statt – mit drei Vertretern der Weiß-Roten und einigen Anekdoten.

Fabian Wohlgemuth und Maximilian Mittelstädt hatten einen Tag nach dem 4:0-Erfolg in der Bundesliga gegen den FC Augsburg gleich ihr nächstes Heimspiel – es war eines außer der Reihe und fand am Montagmittag in der Hauptstadt statt. Die beiden gebürtigen Berliner waren die offiziellen Vertreter des VfB Stuttgart bei der Veranstaltung, die jedes Jahr vor dem DFB-Pokalfinale steigt – dem so genannten Cup-Handover, der Pokalübergabe also, die immer im Roten Rathaus von Berlin stattfindet.

Ex-Profi Falko Götz gab die Trophäe als Vertreter von Vorjahressieger Bayer Leverkusen offiziell an Kai Wegner, den Regierenden Bürgermeister von Berlin, und den DFB zurück – ehe Linksverteidiger Mittelstädt und Sportvorstand Wohlgemuth zwölf Tage vor dem Finale gegen Arminia Bielefeld am 24. Mai beim Talk im Rathaus über das Finale sprachen. „Die Vorfreude ist riesig“, sagte Wohlgemuth: „Die ganze Region giert und lechzt nach dem Titel.“

Seit der Meisterschaft im Jahr 2007 hat der Club aus Cannstatt keinen Titel mehr geholt – was Mittelstädt und seine Teamkollegen der Weiß-Roten nun ändern wollen. Für den Berliner ist es die erste Partie im Olympiastadion seit seinem Wechsel zum VfB im Sommer 2023, und dann handelt es sich auch noch um das große Pokalfinale. Nach dem Halbfinalsieg über RB Leipzig hatten Mittelstädt die Emotionen übermannt, es flossen reichlich Tränen. Nun sprach der Nationalspieler nochmals über seine besonderen Gefühle: „Das Finale bedeutet mir extrem viel, ich habe als kleiner Junge immer davon geträumt, das mal zu spielen.“

Zu Mittelstädts Worten wurden bei der Übertragung noch Familienbilder gezeigt, die seine Mutter zur Verfügung gestellt hatte: Eines davon zeigt den kleinen Maximilian im Hertha-Trikot auf der Tribüne des Olympiastadions – dort also, wo im Juni 1997 ein gewisser Joachim Löw mit dem VfB den bisher letzten Pokalsieg holte.

Der ehemalige Bundestrainer gewann mit seinem Team damals mit 2:0 gegen Energie Cottbus – und war jetzt am Montagmittag als offizieller Botschafter des VfB bei der Pokalübergabe im Roten Rathaus dabei. Der Coach erzählte die Anekdote, wie es damals im Juni 1997 am Stuttgarter Rathaus einen Tag nach dem Finalsieg zur legendären Kopfhaar-Rasur durch Stürmer Fredi Bobic und Kollegen gekommen war. „Nach der Winterpause kamen einige unserer Spieler mit kurzen Haaren zurück, die Jungs haben mich dann aufgefordert, auch zum Friseur zu gehen“, sagte Löw: „Ich habe dann gesagt, dass ich mir erst die Haare schneiden lasse, wenn wir den Titel gewinnen – die Jungs haben es dann auf der Pokalfeier für bare Münze genommen und es selbst gemacht.“