So sehen Sieger aus: Hertha BSC freut sich über einen Dreier. Foto: dpa/Soeren Stache

Hertha BSC ist der erhoffte Befreiungsschlag gelungen. Die Berliner feierten gegen Gladbach den ersten Sieg im neuen Jahr. Das wirft den VfB Stuttgart im Abstiegskampf weiter zurück.

– Geburtstagskind Marton Dardai hat Hertha BSC mit einem Traumtor zum ersten Sieg im neuen Jahr geschossen. Der Innenverteidiger erzielte beim 4:1 (1:1) am Sonntag zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach mit einem wuchtigen Distanzschuss den wichtigen 2:1-Führungstreffer (52. Minute) und beschenkte sich an seinem 21. Geburtstag selbst. Durch den Befreiungsschlag nach zuvor vier Niederlagen in Folge verdrängte Hertha den VfB Stuttgart vom Relegationsplatz 16.

Vor Dardais Sonntagsschuss, der auch von Vater und Ex-Hertha-Trainer Pal Dardai auf der Tribüne bejubelt wurde, hatte Jessic Ngankam nach einer halben Stunde die Gäste-Führung durch Nico Elvedi (17.) ausgeglichen. Die eingewechselten Derry Scherhant (90.+1) und Dodi Lukebakio (90.+7/Elfmeter) stellten in einer hektischen Schlussphase vor 40 973 Zuschauern im Olympiastadion den Endstand her.

Hertha-Trainer stellt auf Dreierkette um

Hertha-Trainer Sandro Schwarz hatte gegen die Elf vom Niederrhein auf Dreierkette umgestellt, mit der er schon in der zweiten Halbzeit bei der 0:3-Niederlage in Frankfurt gute Erfahrungen gemacht hatte. Dabei bildete Dardai zusammen mit Filip Uremovic und Marc Oliver Kempf den Abwehrverbund. Zudem gab Neuzugang Tolga Cigerci sein Debüt in der Startelf, Ngankam erhielt in der Offensive das Vertrauen. Dafür nahm Berlins Topscorer Lukebakio zunächst auf der Bank Platz.

Gladbachs Trainer Daniel Farke wechselte im Vergleich zum torlosen Remis in der Vorwoche gegen Schalke 04 zwei Mal. Hannes Wolf und der Ex-Berliner Luca Netz spielten für den gesperrten Julian Weigl und den erkrankten Verteidiger Ramy Bensebaini.

Und gerade der ehemalige Berliner Jungstar fädelte die frühe Führung für seinen aktuellen Verein ein. Seine Ecke in der 17. Minute flog genau auf den Kopf von Elvedi, der den Ball unhaltbar für Herthas Torhüter Oliver Christensen im langen Eck unterbrachte. Elvedis Gegenspieler Suat Serdar machte dabei eine unglückliche Figur. Zwei Minuten später hätte Jonas Hofmann beinahe nachgelegt, doch Kempf stoppte den Schuss auf das verlassene Berliner Tor. Zudem hatte Hofmann mit einer Fußspitze im Abseits gestanden.

VfB-Konkurrent eiskalt vor dem Tor

Aber auch die Gastgeber konnten gleich ihre erste Chance nutzen. Cigerci spielte per Hacke Marco Richter frei, der den Ball zum freigelaufenen Ngankam passte. Der Angreifer musste den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie schieben. Es war erst das zweite Tor der Herthaner in diesem Jahr.

Der Ausgleich holte die zuvor verhalten spielenden Herthaner aus ihrer Lethargie. In der Folge erkämpften sich die Gastgeber ein spielerisches Übergewicht und kamen zu weiteren Möglichkeiten. Die größte Chance vergab Florian Niederlechner in der Nachspielzeit, als der zweite Winter-Neuzugang freistehend aus rund sieben Metern neben das Tor köpfte.

Besser machte es Dardai nach dem Seitenwechsel. Einen Pass von Cigerci hämmerte das Geburtstagskind in der 52. Minute aus gut 25 Metern unter die Latte des Gladbacher Tors und erfreute damit auch Vater Pal. 

Die Berliner, die in den letzten Spielen schnell ihre Spielfreude verloren hatten, blieben das aktivere Team und hielten den Gegner gut in Schach. Doch die Gäste warfen am Schluss alles nach vorne und erhöhten den Druck - aber Hertha konterte eiskalt.