Kurz bevor der VfB Stuttgart am Sonntag in der Bundesliga Bayer Leverkusen empfängt, könnten die VfB-Frauen einen entscheidenden Schritt in Richtung Aufstieg machen. Wir haben vor dem Topspiel gegen die U 20 der TSG Hoffenheim mit Kapitänin Jana Beuschlein gesprochen.
Die Frauenmannschaft des VfB Stuttgart ist auf dem besten Weg, den Durchmarsch in die zweite Liga zu schaffen. Ein Meilenstein auf dem Weg in die Zweitklassigkeit wäre ein Sieg am Sonntag (15 Uhr auf dem Gelände des PSV Stuttgart) im Spitzenspiel gegen die U 20 der TSG Hoffenheim. Spielführerin Jana Beuschlein ist zuversichtlich, warnt aber auch: „Es wird kein Spaziergang.“
Jana Beuschlein, am Sonntag steht Spieltag 15 von 22 an – fällt trotzdem bereits die Entscheidung um die Regionalliga-Meisterschaft?
(Lacht) Eine grundsätzliche Entscheidung wird sicher noch nicht fallen. Dafür ist es noch zu früh in der Saison.
Aber?
So etwas wie eine Vorentscheidung vielleicht schon. Wir hätten dann sechs Punkte Vorsprung vor der U 20 der TSG Hoffenheim, ein herausragendes Torverhältnis haben wir zudem (72:10, Anm. d. Red.).
Und in der Winterpause ist Ihr Team noch einmal verstärkt worden.
Klar, durch die Verpflichtung von Maxi Rall haben wir noch einmal an Qualität zugelegt. Allerdings hatten wir auch keine ganz reibungslose Vorbereitung. Es gab immer wieder Spielerinnen, die wegen Krankheiten gefehlt haben. In Summe sind wir aber sicher noch einen kleinen Tick stärker als in der Vorrunde, haben noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.
Als Sie bereits das Hinspiel gegen die Hoffenheimerinnen 4:1 gewonnen haben.
Deshalb sind wir für Sonntag ja auch guter Dinge und sehr zuversichtlich. Wir hatten eine gute Trainingswoche, haben da Gier und Power gezeigt, die wir gegen die TSG auf den Platz bringen wollen. Ich warne aber auch davor, einen Sieg als selbstverständlich anzunehmen: Es wird kein Spaziergang.
Mittlerweile hat der Verein auch für den kommenden Sommer hochkarätige Verpflichtungen bekannt gegeben. Erhöht das noch einmal den Druck, unbedingt den Durchmarsch schaffen zu müssen?
Vor der Saison haben wir als Aufsteiger gesagt: Wir wollen auch in der Regionalliga wieder oben mitspielen. Alles andere wäre vermessen gewesen, wir kannten die Liga ja nicht. Jetzt wissen wir, wie es in der Regionalliga zugeht, stehen an der Spitze und haben auch als Mannschaft das klare Ziel, erneut aufzusteigen. Die Spielerinnen, die für den Sommer verpflichtet worden sind, erhöhen also nicht unbedingt den Druck. Das zeigt uns vielmehr, dass der Verein den Weg, den wir eingeschlagen haben, bestätigt und untermauert.
Spürt man das auch beim Drumherum?
Ja, unsere Zuschauerzahlen gehen nach oben, kürzlich gegen den Karlsruher SC waren 870 Fans da. Ich kann mir auch vorstellen, dass am kommenden Sonntag einige kommen werden. Zumal wenig später ja die Bundesligaprofis in der MHP-Arena gegen Bayer Leverkusen spielen. Auch an der Terminierung solcher Doppelspieltage kann man sehen, dass sich einiges tut bei uns.
Sie waren vor eineinhalb Jahren die erste ehemalige Bundesligaspielerin, die den Schritt zum VfB und damals in die Oberliga gewagt hat. Wie blicken Sie auf das bisher Erreichte?
Mir zeigt das vor allem, dass es von mir kein Irrglaube war, in den VfB zu vertrauen. Die Verantwortlichen haben Wort gehalten und hier schon viel entwickelt. Von daher bin ich schon auch ein bisschen stolz darauf und superfroh darüber, dass ich den Weg des VfB schon so früh mitgegangen bin.