Wataru Endo ist unser Spieler des Spiels. Foto: Baumann

Beinahe hätte der VfB Stuttgart im Duell gegen Freiburg noch ein Unentschieden erreicht. Dass die Weiß-Roten noch einmal so stark zurückkamen, hing ganz wesentlich mit einem Spieler zusammen: Wataru Endo.

Stuttgart - VfB-Sportchef Sven Mislintat nennt ihn fast liebevoll „unseren Bodyguard“: Wataru Endo. Der Japaner ist neben Gregor Kobel und Waldemar Anton einer von nur wenigen gesetzten Spielern bei den Schwaben. Diesen Status hat sich der Japaner mit starken Leistungen in der letzten Saison und einer Sommervorbereitung auf hohem Niveau erarbeitet. Endo ist aus dem Team nicht wegzudenken.

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Gegen den SC Freiburg konnte der Mittelfeldspieler dies zunächst allerdings nicht bestätigen. Er legte zwar solide Werte auf (94 Prozent Passquote und 86 Prozent gewonnene Zweikämpfe nach 23 Minuten), agierte aber nicht so spielprägend wie man dies von ihm gewohnt ist.

Zur Pause gingen die Werte (92 Prozent Passquote, 68 Prozent Zweikampfquote) zwar nur leicht zurück – doch viel auffälliger war, dass Endo eher sein Pensum abspulte und nicht der omnipräsente Samurai im VfB-Spiel war, wie man das von ihm gewohnt ist. Er erfüllte seine defensiven Aufgaben weitgehend, war aber an offensiven Aktionen quasi unbeteiligt. Dazu sah er auch beim Treffer zum 0:3 nicht ganz glücklich aus, als er gegen Roland Sallai nicht in den Zweikampf ging und so den einleitenden Pass nicht verhindern konnte.

Endo erwacht zu Beginn des zweiten Durchgangs

Freiburgs dritter Treffer (48. Minute) schien dann der endgültige Weckruf für den Japaner gewesen zu sein. Endo erwachte. Der Mittelfeldmotor schaltete sich mehr in der Offensive ein. Trainer Pellegrino Matarazzo griff nun in seine Werkzeugkiste. Er machte den Bodyguard zum Quarterback. Matarazzo wechselte Marcin Kaminski aus und beorderte den japanischen Nationalspieler zentral in die defensive Dreierkette – eine taktische Marschroute, die im Trainingslager einstudiert wurde. Es begann die beste Phase des VfB-Spiels.

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Die Schwaben drehten richtig auf, beherrschten den Gegner (60 Prozent Zweikampfquote im zweiten Durchgang, 27 zu 6 Torschüsse insgesamt), erzielten noch zwei Tore (71. und 81 Minute).

Am Ende reichte es zwar nicht zu Punkten. Doch neben den zwei guten Einwechslungen – Philipp Klement zeigte sich sehr gut aufgelegt und riss das Spiel an sich, Sasa Kalajdzic gab die meisten Torschüsse aller VfB-Akteure ab und traf zum 1:3 - war dieser Endspurt vor allem der Verdienst von Endo, der mit mutigen und klugen Vertikalpässen dem VfB-Spielmehr Drive verlieh.

Unterm Strich standen für Endo 10,42 km Laufleistung, 72 Prozent Zweikampfquote, 87 Ballkontakte, 92 Prozent Passquote und eine Torvorlage nach 90 Minuten, dazu die „MeinVfB-Note“ 3 von unserer Redaktion. Dieses Gesamtpaket macht Endo zu unserem „Man oft the Match“.

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