Der VfB Stuttgart musste gegen RB Leipzig eine Niederlage einstecken. Foto: dpa/Tom Weller

Keine Punkte für den abstiegsbedrohten VfB Stuttgart. Das Matarazzo-Team muss gegen RB Leipzig eine Niederlage einstecken. Der Vizemeister der vergangenen Saison beendet indes seine Auswärtsmisere.

Stuttgart - RB Leipzig hat auch sein zweites Rückrunden-Spiel in der Fußball-Bundesliga gewonnen und macht weiter Jagd auf die Champions-League-Ränge. Die Sachsen siegten nach einer weitgehend unspektakulären Vorstellung am Samstag mit 2:0 (1:0) beim VfB Stuttgart. Die formstarken Angreifer André Silva per Handelfmeter (11. Minute) und Christopher Nkunku (70.) erzielten vor coronabedingt nur 500 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena die Treffer für RB. Die Stuttgarter blieben zum vierten Mal in Serie sieg- und torlos - und könnten am Sonntag auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschen.

Die Laune von Pellegrino Matarazzo dürfte sich dadurch weiter verschlechtern. Der VfB-Trainer hatte einen Teil seiner Spieler nach dem enttäuschenden 0:0 in Fürth vorige Woche angezählt. Er habe ihren Auftritt „nicht akzeptieren“ können, hatte er gesagt. Gegen RB baute er seine Mannschaft auf vier Positionen um. Philipp Förster und Roberto Massimo mussten auf die Bank, Pascal Stenzel wurde durch den aus der Corona-Quarantäne zurückgekehrten Konstantinos Mavropanos ersetzt. Borna Sosa fehlte wegen muskulärer Probleme. Die neuformierte VfB-Elf mühte sich zwar, blieb letztlich aber glücklos.

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Die Partie war keine zehn Minuten alt, da gab’s auch schon wieder einen Dämpfer für die Gastgeber. Bei einer Flanke von Nkunku sprang Mavropanos der Ball aus kurzer Distanz an den ausgestreckten linken Arm. Schiedsrichter Daniel Schlager entschied auf Elfmeter - Silva verwandelte eiskalt ins rechte untere Eck. Es war bereits das fünfte Tor des Stürmers im fünften Spiel unter Coach Domenico Tedesco. Und es gab der Elf des in Esslingen aufgewachsenen Ex-VfB-Jugendtrainers, dessen Familie nach wie vor in Stuttgart lebt, erstmal Sicherheit.

Lange keine Torgefahr durch die Stuttgarter

Die Leipziger standen hinten zunächst stabil und lauerten auf Umschaltmomente. Die Stuttgarter wirkten vom Rückstand zwar nicht geschockt, erzeugten lange Zeit aber keine Torgefahr - weder durch Topstürmer Sasa Kalajdzic in seinem zweiten Spiel nach monatelanger Verletzungspause noch durch den 18 Jahre jungen Alexis Tibidi bei seinem Startelf-Debüt. Erst kurz vor der Pause entwickelte der VfB eine Drangphase. Hiroki Ito (40.) aus großer und Wataru Endo aus kurzer Distanz (44.) scheiterten aber an RB-Keeper Peter Gulacsi.

In der zweiten Hälfte erhöhten die Schwaben die Schlagzahl. Gulacsi war bei Kopfbällen von Kalajdzic (56.) und Waldemar Anton (67.) sowie einem Schuss aus der Drehung von Orel Mangala (63.) gefordert - und parierte jeweils stark. Tibidi hätte nach einem Zweikampf mit Willi Orban im Leipziger Strafraum gerne einen Strafstoß bekommen (58.).

RB, das wegen muskulärer Probleme nach dem Aufwärmen kurzfristig auf Offensivmann Dominik Szoboszlai verzichten musste, wurde immer passiver. Wie aus dem Nichts setzten die Gäste 20 Minuten vor Schluss aber den entscheidenden Konter. Der eingewechselte Benjamin Henrichs schickte Nkunku über den rechten Flügel. Der Franzose, der gegen Mainz (4:1) zuletzt schon mit einem Tor und zwei Vorlagen geglänzt hatte, ließ Gegenspieler Ito ins Leere laufen und schob ins rechte Eck ein. In den Schlussminuten feierte Leipzigs Dani Olmo, der wegen Verletzungen und einer Corona-Infektion wochenlang gefehlt hatte, sein Comeback.