Bruno Labbadia ist nicht mehr Trainer des VfB Stuttgart. Foto: dpa/Tom Weller

Nun also doch: Nach langen Diskussionen hat sich der VfB Stuttgart von Cheftrainer Bruno Labbadia getrennt.

Die Hängepartie ist zu Ende – ebenso wie die zweite Amtszeit von Bruno Labbadia beim VfB Stuttgart. Am Montagnachmittag bestätigte der Fußball-Bundesligist die Trennung vom 57-Jährigen. Neuer Coach ist Sebastian Hoeneß, der Ex-Trainer der TSG Hoffenheim. Er bekommt einen Vertrag bis 2025.

Ausschlaggebend war die sportlich magere Bilanz der vergangenen Wochen, erst am vergangenen Samstag hatte es eine 0:3-Niederlage beim 1. FC Union Berlin gesetzt. In elf Bundesligaspielen konnte Labbadia mit dem VfB-Team lediglich sechs Punkte ergattern, es gelang nur ein Sieg, die Stuttgarter sind seit zwei Wochen Letzter der Tabelle und taumeln dem dritten Abstieg seit 2016 entgegen.

Den sollte Labbadia als Experte für den Kampf gegen den Abstieg eigentlich verhindern. Als Nachfolger von Michael Wimmer – er war Pellegrino Matarazzo im Oktober 2022 gefolgt – übernahm Labbadia das Team Mitte Dezember. Er führte Läufe am frühen Morgen ein und absolvierte mit der Mannschaft ein fast zweiwöchiges Trainingslager im Januar in Marbella. Das half alles nichts, die Ergebnisse bleiben aus, auch wenn sie teils unglücklich zustande kamen.

Letztes VfB-Training unter Bruno Labbadia am Sonntag

Zudem gab es fast schon unerklärlich schwache Auftritte wie zum Beispiel beim 1:2 im Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 oder beim 0:1 gegen den VfL Wolfsburg. Nun fehlte den Verantwortlichen des VfB der Glaube, dass sich in den verbleibenden Partien noch eine Wende unter Labbadia herbeiführen lässt.

Der Entscheidung ging eine Hängepartie voraus. Schon am Samstagabend nach der Niederlage in Berlin hatte der VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth ein Bekenntnis zum Trainer vermieden. Am Sonntag leitete Labbadia dann zwar das Training für die Ersatzspieler, nebenan tagten im Clubzentrum aber die Vereinsbosse. Zu einer Entscheidung kamen sie nicht, am Montag wurden die Gespräche fortgesetzt, ehe nun Klarheit herrscht. Labbadia hatte ein dreiköpfiges Trainerteam mit nach Stuttgart gebracht.

Als Tabellenletzter hat der VfB aktuell fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Zu Platz 16, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen berechtigt, sind es zwei Punkte. Ein im Kampf gegen den Abstieg entscheidendes Spiel steht bereits am Sonntag (17.30 Uhr) an. Dann muss der VfB beim VfL Bochum antreten, der sechs Punkte vor den Stuttgartern liegt. Zuvor steht als erstes Spiel des neuen Trainers am Mittwoch (18 Uhr) das Pokal-Viertelfinale beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg an. Mit dem vierten VfB-Cheftrainer dieser Saison.