Unter die Datenaffäre können VfB-Präsident Claus Vogt (rechts) und Vorstandschef Thomas Hitzlsperger demnächst einen Schlussstrich ziehen. Foto: Baumann

Das Urteil des Landesdatenschutzbeauftragten zur Datenaffäre beim VfB Stuttgart wird in dieser Woche gefällt. Einen Streitpunkt innerhalb des Clubs gibt es aber noch immer.

Stuttgart - Das Ende einer Affäre, die den VfB Stuttgart in den vergangenen Monaten in seinen Grundfesten erschüttert hat, steht kurz bevor. Nachdem mehrere Kanzleien den Datenskandal untersucht und rechtlich bewertet haben, nachdem die personellen Konsequenzen innerhalb des Vereins bereits gezogen worden sind, bleibt der letzte Akt dem Landesdatenschutzbeauftragten vorbehalten.

Vermutlich Mitte dieser Woche wird Stefan Brink sein Urteil fällen und die Höhe des Bußgelds verkünden. Die Strafe dürfte zwischen 300 000 und 400 000 Euro liegen, womit der Fall dann auch von Behördenseite aus abgeschlossen wäre.

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Im Anschluss daran, so ist es geplant, sollen Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den endgültigen Schlussstrich ziehen – doch gilt es bis dahin, einen weiteren Streitpunkt aus dem Weg zu räumen: Die Frage, in welcher Form die Abschlussberichte zur Datenaffäre den VfB-Mitgliedern zugänglich gemacht werden.

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Hitzlsperger hat bereits erklärt, welche Variante ihm vorschwebt: die Möglichkeit der Einsicht auf der VfB-Geschäftsstelle. Dies wäre allerdings wegen der strengen Pandemieauflagen nur unter stark erschwerten Bedingungen möglich und könnte zu langen Wartezeiten führen. Nicht nur deshalb plädiert Vogt dafür, die Berichte – unter Berücksichtigung des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte der genannten Personen – im Internet zu veröffentlichen. Aus seiner Sicht entspräche dies am ehesten dem Versprechen, dass er nach Bekanntwerden der Affäre im vergangenen September den Mitgliedern gegeben hat: den Fall mit der größtmöglichen Transparenz aufzuklären.