Die Datenaffäre und ihre Aufarbeitung belasten den VfB Stuttgart seit Monaten. (Symbolbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Noch im Februar sollen die Ermittlungen in der Datenaffäre des VfB Stuttgart abgeschlossen werden. Der zuständige Datenschutzbeauftragte will dabei ein „spürbares Bußgeld“ verhängen.

Stuttgart - Baden-Württembergs Datenschutzbeauftragter Stefan Brink will noch im Februar seine Ermittlungen in der Datenaffäre des VfB Stuttgart abschließen und über das Bußgeld entscheiden. „Es muss ein spürbares Bußgeld sein“, bekräftigte Brink am Montag in Stuttgart. Es sei klar, dass bei umsatzstarken Unternehmen ein hohes Bußgeld verhängt werden müsse, „um einen Erfolg zu erzielen“.

Brink schränkte aber ein, er werde seinen möglichen Rahmen von bis zu 20 Millionen Euro hier nicht ausschöpfen. Das Bußgeld bemesse sich auch danach, wie kooperationsbereit die Betroffenen sind. „Ich habe, was das Auskunftsverhalten angeht, nichts zu bemängeln“, sagte der oberste Datenschützer.

Die Datenaffäre und ihre Aufarbeitung belasten den Fußball-Bundesligisten seit Monaten und gelten als zentrale Themen des Machtkampfs zwischen Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt.

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Zwischen 2016 und 2018 sollen vom VfB wiederholt Zehntausende Mitgliederdaten an Dritte weitergereicht worden sein - unter anderem, um die im Sommer 2017 beschlossene Ausgliederung der Profiabteilung voranzutreiben. Mit der Aufklärung der Affäre hat Vogt die Kanzlei Esecon beauftragt. Vorstandschef Hitzlsperger hatte sich gegen Vorwürfe gewehrt, Einfluss auf die Untersuchungen genommen zu haben.

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Datenschützer Brink lobte, der VfB habe große Anstrengungen unternommen, um „Licht ins Dunkel“ zu bringen. Gleichwohl werde er alle seine Möglichkeiten als oberste Datenschutz-Aufsichtsbehörde ausschöpfen. Man vernehme Zeugen und sichte Unterlagen. In Gesprächen mit dem Präsidenten und AG-Verantwortlichen am vergangenen Mittwoch habe man auch über das Bußgeld gesprochen, damit der Verein wisse, worauf er sich einzustellen habe.