Fast drin: Thomas Kastanaras hadert mit seiner vergebenen Chance in der Anfangsphase der Partie bei RB Leipzig. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Das Stuttgarter Eigengewächs kam auf ungewohnter Position zu seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga – und war vor allem defensiv gefordert. Der VfB-Sportdirektor ordnet den Auftritt ein.

Fast wäre Thomas Kastanaras ein Traumstart in seinem ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga gelungen: Gerade einmal neun Minuten der Auswärtspartie bei RB Leipzig waren gespielt, als der Youngster des VfB Stuttgart von Kapitän Wataru Endo in die Tiefe geschickt wurde und mit dem rechten Fuß in die kurze Ecke abschloss. Beileibe kein schlechter Schuss, aber Leipzigs Keeper Janis Blaswich tauchte rechtzeitig ab und klärte zur Ecke.

Danach wurde es bei der 1:2-Niederlage des VfB ruhiger um Kastanaras, der nicht mehr allzu viele offensive Akzente setzen konnte und zur Pause für Juan Perea vom Feld musste. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth war dennoch einverstanden mit dem Auftritt des Eigengewächses: „Er ist wieder viel gelaufen und hatte eine hohe Bereitschaft.“ Der Blick in die Statistiken belegt das: Zur Pause kam Kastanaras auf 5,9 Kilometer – auf das gesamte Spiel hochgerechnet würde ein Topwert von 11,8 Kilometern herauskommen, falls er dieses Pensum gehalten hätte.

Pascal Stenzel lobt seinen Vordermann Kastanaras

Dass Kastanaras viel mit der Defensivarbeit beschäftigt war, lag laut Wohlgemuth auch am Gegner. RB habe die eigene linke Seite überladen und von dort aus oft seine Angriffe aufgezogen. „Da war es natürlich nicht so einfach für Thomas“, sagte Wohlgemuth über den 20-jährigen Mittelstürmer, der aufgrund der personellen Not auf der ungewohnten rechten Außenbahn auflaufen musste.

Diese rechte Seite beackerte er gemeinsam mit Außenverteidiger Pascal Stenzel – der insbesondere mit der Einsatzsatzbereitschaft seines Vordermanns einverstanden war: „Thomas ist ein Junge, der alles gibt und viel investiert“, sagte Stenzel.

Dass bei einem jungen Profi im ersten Bundesliga-Spiel von Beginn an noch nicht alles reibungslos laufe, sei ganz normal. „Da erinnere ich mich noch an meines, da lief auch nicht alles gut. Daran wächst man“, sagte Stenzel und ergänzte: „Thomas hat erst sein drittes Bundesliga-Spiel gemacht, dafür hat er es brutal gut gemacht.“ Womöglich werden bald noch weitere Einsätze kommen, in denen sich Kastanaras beweisen kann.