Die Nullnummer zwischen dem Meister und dem Vizemeister verlief keineswegs langweilig. Auch der Schiedsrichter Daniel Siebert stand mehrfach im Mittelpunkt.
Hochintensiv verlief die Begegnung zwischen dem Meister und Vizemeister. Hitzig und hektisch wurde es immer wieder, wenn Bayer Leverkusen angriff und der VfB Stuttgart mit allem, was er hatte, das 0:0 leidenschaftlich verteidigte. An der Grenze des Erlaubten bewegten sich die Fußballer beider Mannschaften dabei teilweise – und A takan Karazor hatte durchaus Glück. Denn der VfB-Kapitän hielt in einer Szene den durchbrechenden Victor Boniface als letzter Mann fest und und landete erst anschließend selbst auf dem Boden (51.). Der Schiedsrichter pfiff auch – und zur Empörung der Leverkusener Fans entschied Daniel Siebert auf Freistoß für die Gäste aus dem Schwabenland.
Was war passiert?
Siebert stand nach der Bundesligapartie beim übertragenden Streamingdienst DAZN vor der Kamera und klärte auf. „Da kam die Foulspielanzeige ein bisschen zu spät“, sagte der Unparteiische, da sich vor der Karazor-Aktion etwas abseits des Balles ereignet hatte. Florian Wirtz brachte den Stuttgarter Maximilian Mittelstädt in einem Laufduell zu Fall, erst danach gelangte Boniface an das Spielgerät. Folglich wurde auf Hinweis des Videoschiedsrichters das Vergehen von Wirtz geahndet.
„Ich habe eigentlich ein Foul von Karazor an Boniface gepfiffen“, gestand Siebert hinterher und hatte Verständnis dafür, dass sowohl auf dem Platz als auch auf den Auswechselbänken kräftig Unruhe entstand. „Das war hausgemacht“, meinte Siebert selbstkritisch. Denn statt der Riesenchance für die Werkself und einer möglichen Roten Karte für den Stuttgarter Mittelfeldspieler gab es für Karazor aufgrund seiner Beteiligung an der anschließenden Rudelbildung nur Gelb, ebenso wie für den protestierenden Bayer-Strategen Granit Xhaka.
Auch in zwei weiteren Situationen, die für den Referee knifflig erschienen, hatte der VfB keinen Grund sich zu beschweren. Weder bei Anrie Chase (Unterbindung einer Torchance, was einen Platzverweis nach sich gezogen hätte) in der Anfangsphase noch bei Josha Vagnoman (im Strafraum) später wurde auf ein strafbares Handspiel erkannt – eine Regelauslegung, die letztlich auch für die Gastgeber okay war, wie der Mittelfeldspieler Robert Andrich betonte.